Ölheizungen sind Auslaufmodelle

André Ryf
Von André Ryf
Architekt und technischer Kundenbetreuer der Gebäudeversicherung Bern
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Ölheizungen belasten die Umwelt und das Klima. Deshalb sind sie in der Schweiz auf dem Rückzug: Nur in einem von zehn Neubauten wird noch mit Öl geheizt. Und bestehende fossile Heizsysteme werden ersetzt oder ergänzt.

Fossile Brennstoffe waren früher Standard: Mehr als die Hälfte der Gebäude in der Schweiz wird auch heute noch mit Öl beheizt. Doch der fossile Anteil der Energieversorgung nimmt laufend ab: In den 1970er-Jahren sorgten Erdölkrisen für ein erstes Umdenken, und in den letzten Jahren ist der Klimaschutz das wichtigste Argument für die Trendwende. Erneuerbare Energieträger haben auf dem Heizungsmarkt Öl und Gas längst überholt. 

Während in neu errichteten Wohnhäusern Ölheizungen nur noch in Ausnahmefällen eingebaut werden, gibt es bei erneuerten Ein- und Mehrfamilienhäusern noch immer eine Nachfrage nach dem fossilen Heizsystem. 

Trendwende bei den Betriebs- und Energiekosten

Nur wenige Punkte sprechen heute noch für das Heizen mit Öl: der wichtigste ist vielleicht die bequeme Handhabung. Beim Gesamtkostenvergleich unterschiedlicher Heizsysteme schnitten Ölheizungen lange gut ab, doch auch hier wendet sich das Blatt allmählich. Bislang waren Ölheizungen bei Anschaffung und Betrieb fast ebenso günstig wie Luftwärmepumpen und sogar etwas günstiger als Holzheizungen oder Erdwärmepumpen. Die Kosten für Heizöl sind stark vom Weltmarkt und von politischen Entwicklungen abhängig. Zudem wird auf Heizöl eine staatliche CO2-Abgabe erhoben. Fachleute prognostizieren deshalb eine mittelfristige Zunahme der Energie- und Betriebskosten bei fossilen Heizungsanlagen.

Noch schwerer wiegen aber andere Nachteile: Ölheizungen belasten die Umwelt und das Klima deutlich stärker als andere fossile und erneuerbare Energieträger wie Erdgas, die Umgebungswärme oder die Sonne. 

Der Trend, Ölheizungen in bestehenden Gebäuden zu ersetzen, ist deshalb nachvollziehbar.  Einige Kantone haben zudem vor kurzem ihre Bau- und Energievorschriften verschärft und schreiben einen Mindestanteil an erneuerbarer Energieversorgung vor. 

Expertinnen und Experten einbeziehen

Jedes Gebäude muss individuell betrachtet und beurteilt werden. Deshalb ist es wichtig, dass die möglichen Lösungen für den Ersatz von Heizsystemen von Fachleuten überprüft werden. Beispielsweise im Rahmen einer GEAK-Beratung kann die Expertin oder der Experte mit einer gesamtheitlichen Sicht eine wertvolle Planungshilfe beim Heizungsersatz bieten.

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André Ryf
André Ryf ist im Rahmen der obligatorischen Grunddeckung für Feuer- und Elementarschäden zuständig für die Einschätzung von Gebäuden und für die Schadenbearbeitung. Im Rahmen der freiwilligen Zusatzprodukte der GVB Privatversicherungen AG kümmert er sich um die versicherten Risiken. Sein Tätigkeitsbereich umfasst die Regionen Oberaargau, Burgdorf, Fraubrunnen sowie das Seeland.