Alles über den Bau einer PV-Anlage in der Schweiz

Brauche ich eine Bewilligung für eine Solaranlage? Welche Baupläne sollte ich parat haben? Welche Förderungen gibt es? Finden Sie Antworten auf alle Fragen rund um die Planung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach in der Schweiz.

Welche Bewilligungen brauche ich für den Bau eine Solaranlage?

Grundsätzlich benötigen PV-Anlagen keine Bewilligung. PV-Anlagen müssen allerdings in jedem Fall bei den zuständigen Behörden angemeldet werden. Hierbei handelt es sich um ein einfaches Meldeverfahren. Ist das Gebäude jedoch denkmalgeschützt oder aber es befindet sich in speziellen Stadtzonen, kann es sein, dass ein ordentliches Meldeverfahren gemacht werden muss. Ein solches ist deutlich aufwendiger.

Welche Kriterien muss ein Solardach bezüglich Statik, Grösse und Alter in der Schweiz erfüllen?

Statik: Das Wichtigste ist, dass die statischen Voraussetzungen eines Daches im Voraus erfüllt werden, damit es die Module halten kann. In der Regel stellt das aber kein Problem dar und grundsätzlich ist keine statische Prüfung notwendig. Wer aber sieht, dass das eigene Dach eine kleine Welle hat oder sonst nicht mehr ganz in Ordnung ist, sollte den Dachstuhl vorab von einem Statiker in jedem Fall prüfen lassen.

Grösse: Bei durchschnittlich grossen Dächern ist bezüglich der Statik meist keine weitere Massnahme zu ergreifen. Einzig bei grösseren Anlagen und bei Flachdächern sollte die Statik im Vorfeld genauer überprüft werden. Der Grund: Ab einer bestimmten Grösse kann die Solaranlage einen Einfluss auf die Statik nehmen. Die Module sind zwar leicht, aber über die Jahre wirkt sich auch das Gewicht auf das Dach aus. Wenn das Haus die statischen Voraussetzungen nicht erfüllt, sollte über eine Sanierung im Vorfeld nachgedacht werden.

Alter: Die neue Photovoltaikanlage wird so konstruiert, dass sie mindestens 20 Jahre halten soll. Danach wird das Dach bestenfalls über diesen Zeitraum nicht mehr angefasst. Das bedeutet: Wenn das Dach bereits 30 oder 35 Jahre alt ist und um Zeitpunkt der Installation lange nicht mehr gewartet wurde, dann sollte man im Vorfeld das Dach überprüfen und eventuell sanieren lassen. 

Was muss ich beachten, wenn ich in einer Region lebe, in der im Winter besonders viel Schnee fällt?

In Regionen mit starker Schneelast auf dem Dach, sollte eine genauere Untersuchung des Gebäudes und des Daches im Vorfeld stattfinden. Die Statik des Daches ist hier besonders wichtig. Auch bei der Wahl der Module sollten die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden. Hier werden meist Module mit einem dickeren Rahmen gewählt, damit sie die Schneelasten tragen können. Aber: Diese sind meist auch teurer in der Anschaffung.

Infos zu geprüften PV-Modulen, die besonders hohen Schneelasten standhalten, finden Sie hier.

Gibt es Sicherheitsmassnahmen, welche Eigentümerinnen und Eigentümer ergreifen können?

In den schneereichen Regionen sollte ein Schneefang installiert werden – besonders an der Stelle, bei denen man unterhalb der Module am Haus entlang geht. Es kann vorkommen, dass sich Schnee in den Kanten der Module fängt und dann anstaut. Dieser angestaute Schnee kann dann in einem Rutsch als grosse Schneeplatte runterfallen.

Was muss ich beachten, wenn mein Haus in einer Region steht, in der es oft und stark hagelt?

Bei der Installation einer PV-Anlage ist es wichtig, auch an den notwendigen Hagelschutz zu denken, wenn das Haus in einer gefährdeten Region steht. Wie hoch das zu erwartende Risiko ist, kann man mit Hilfe des Naturgefahren-Checks leicht herausfinden.

Bei der Wahl der Module sollte man dann eine Variante mit dem passenden Hagelwiderstand wählen. Im Hagelregister findet man eine Auflistung von  Photovoltaikmodulen, die auf Hagelsicherheit geprüft wurden. 

Wird der Bau meines Solardachs mit Förderbeiträgen in der Schweiz unterstützt?

Grundsätzlich ja. Es gibt drei Arten von Förderungen: Die Bundesförderung, die grundsätzlich schweizweit gilt. Darüber hinaus gibt es Förderungen auf Kantonsebene und teilweise auch auf Gemeindeebene und von einigen Energieversorgern. Hierbei muss man schauen, wo die Anlage gebaut wird und welche Förderungen man an diesem Standort erhalten könnte. Einige sind miteinander kombinierbar, andere nicht. Das ist je Kanton und Gemeinde anders geregelt.

Kann ich mit meiner Anlage Geld verdienen, indem ich den Strom in das öffentliche Netz einspeise?

Ja. Allerdings erhält man für den eingespeisten Strom meist weniger als die Hälfte von dem, was man für den Strom zahlen muss, den man kauft: Für den Strom, der eingespeist wird erhält man im Durchschnitt 10 Rappen pro Kilowattstunde. Muss man Strom selbst kaufen, bezahlt man um die 30 Rappen. Das muss also jeder für sich ausrechnen.