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Wallboxen: Was du über die Heimladestation fürs E-Auto wissen solltest

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Wallboxen, auf Deutsch Wandlade- oder Heimladestationen, ermöglichen das Aufladen deines Elektroautos zuhause. Sie lassen sich mit der Photovoltaikanlage verbinden und können dein E-Auto dadurch emissionsfrei aufladen. Welche Vorteile Wallboxen gegenüber der Steckdose haben, welche Modelle es gibt und mit welchen Anschaffungskosten du rechnen musst.

Das Wichtigste in Kürze:

In der Schweiz gibt es zahleiche öffentliche Ladestationen für Elektroautos. Das eigene Auto zuhause aufzuladen hat jedoch auch seine Vorteile. Schliesslich wird das Auto hier während der Standzeiten geladen, also dann, wenn du es ohnehin nicht benötigst. Finanziell lohnt sich dies besonders, wenn du eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hast. Denn mit dem eigens erzeugten Strom lädst du dein E-Auto kostenlos und emissionsfrei.

Um das E-Auto zuhause zu laden, gibt es zwei Möglichkeiten. Es kann über das Stromkabel mit einer herkömmlichen Steckdose verbunden werden oder über eine Wallbox. Das Aufladen über eine Wandladestation ist im Vergleich zur herkömmlichen Steckdose deutlich sicherer.

Was ist eine Wallbox?

Eine Wallbox oder Wandladestation ist eine an der Hauswand angebrachte Ladestation fürs E-Auto. Sie ist mit dem Stromnetzwerk deines Eigenheims verbunden und ermöglicht schnelles und sicheres Aufladen des Akkus.

Warum eine Wallbox statt der Steckdose? 

Prinzipiell kann ein E-Auto zwar mit dem Wechselstrom aus Haushaltssteckdosen geladen werden. Dies ist jedoch nicht zu empfehlen, da diese nicht dafür ausgelegt sind, über einen langen Zeitraum vollständig ausgelastet zu sein. Denn beim Anschluss über eine normale Steckdose kann es bis zu 15 Stunden dauern, bis der Akku des Autos vollständig aufgeladen ist. Wird die Menge an Strom, die durch eine Leitung fliesst, durch die Nutzung von Haushaltsgeräten während der Ladezeit des E-Autos noch erhöht, springt die Sicherung schnell raus. Während der langen Ladedauer können Stromkabel, Stecker oder Steckdose zudem überhitzen. Im schlimmsten Fall kann es dabei zu einem Kabelbrand kommen. 

Die Vorteile einer Wallbox

Sicherer lädst du dein Elektroauto über eine Wallbox, die für die grosse Belastung ausgelegt ist. Sie bietet gleich mehrere Vorteile gegenüber der herkömmlichen Steckdose:

  • Wallboxen verfügen über Schutzeinrichtungen gegen Gleich- und Wechselstromfehler. Das verringert das Risiko von Überhitzung und verhindert, dass man bei einer defekten Leitung oder Feuchtigkeit Stromschläge bekommt.
  • Über eine Wallbox kannst du dein E-Auto gezielt mit dem Strom aus der Photovoltaikanlage aufladen.
  • Ein fest installiertes Ladekabel an der Wallbox macht das Aufladen der E-Auto-Batterie besonders komfortabel.
  • Die Ladegeschwindigkeit ist deutlich höher als beim Laden über eine Steckdose. Zum Vergleich: Haushaltssteckdosen haben eine Leistung zwischen 2.4 und 3.6 Kilowatt (kW). Wallboxen haben in der Regel eine Leistung von 11 oder sogar 22 kW. Je nach Ladeleistung ist der Akku des E-Autos über eine Wallbox demnach fünf- bis zehnmal schneller vollständig aufgeladen als über die Haushaltssteckdose.
  • Eine Wallbox kann grundsätzlich an jeder Wand installiert werden. Die Garage oder der Carport bieten sich dafür an.

Welche Unterschiede es bei Wallboxen gibt

Wallboxen unterscheiden sich in Hinblick auf Ladeleistung, Bedienungskomfort und Steckertyp.

Ladeleistung

Es gibt Wandladestationen für einen einphasigen und für einen dreiphasigen Anschluss. Einphasig bedeutet, dass eine Ladeleistung von 4.6 bis 7.4 kW erreicht wird. Dreiphasig hingegen lässt eine Ladeleistung von 11 bis 22 kW zu, sprich dein E-Auto ist schneller vollständig aufgeladen. Letztendlich entscheidet jedoch das schwächste Glied in der Ladekette über die Ladegeschwindigkeit. Wenn du also ein E-Auto mit einphasigem Ladegerät und eine Wallbox mit dreiphasigem Anschluss hast, beträgt die Ladeleistung nur 4.6 kW.

Bedienungskomfort

Der Bedienungskomfort ist besonders hoch, wenn die Wallbox inklusive festem Ladekabel daherkommt. Es gibt aber auch solche mit einer Ladesteckdose für das eigene Kabel. Beim Kauf ist entscheidend, eine Wallbox zu wählen, die zum Stecker des Autos passt.

Steckertyp

In Europa ist der Typ-2-Stecker Standard. Für Elektroautos, die einen Typ-1-Stecker haben, solltest du zu einer Wallbox mit Ladesteckdose greifen, da hier ein entsprechendes Adapterkabel eingesteckt werden kann.

Zudem gibt es einen Unterschied zwischen ungesteuerten und intelligenten Wallboxen. Während erstere einfach die sichere Ladung bereitstellen, lassen letztere sich über Internet oder Bluetooth steuern. Vor allem dann, wenn du dein Elektroauto mit dem selbst produzierten Solarstrom aufladen möchtest, ist eine intelligente Energiesteuerung sinnvoll. Dadurch kannst du selbst steuern, wie viel des von der Solaranlage produzierten Stroms beim Laden ins E-Autos fliesst. 

Die Kosten von Wallboxen

Wie viel du für eine Wallbox investieren musst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je nach Art der Wallbox ist die Preisspanne sehr gross. Günstige Modelle sind ab etwa 600 Franken erhältlich. Hochpreisige Heimladestationen mit intelligenter Ladesteuerung können bis zu 2000 Franken kosten.

Bedenke dabei, dass zum Kaufpreis die Kosten für die Installation der Wallbox hinzukommen. Diese variieren je nach Arbeitsaufwand und beauftragtem Unternehmen.

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Wallbox installieren

Du möchtest eine Wallbox installieren? Erfahre hier, was du dabei beachten musst und mit welchen Kosten du rechnen kannst.:

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Sicherheitshinweise für Elektrofahrzeuge

Elektroautos sind nicht grundsätzlich gefährlicher als konventionelle Fahrzeuge, aber es gibt spezifische Aspekte, die bei der Nutzung berücksichtigt werden sollten. Die Anforderungen an die Ladeinfrastruktur sind vielfältig und es ist ratsam, den Empfehlungen der Fachhändler zu folgen. Lese Tipps der BFB Beratungsstelle für Brandverhütung rund um das Thema "Brandverhütung bei Elektrofahrzeugen".

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Förderung für Wallboxen in der Schweiz: Das solltest du wissen

Die Anschaffung einer Wallbox ist nicht nur ein Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität – sie kann auch finanziell unterstützt werden. In der Schweiz bieten verschiedene Kantone, Gemeinden und Energieversorger Förderprogramme für Wallboxen an. Diese können je nach Region stark variieren und reichen von direkten Zuschüssen über Steuervergünstigungen bis hin zu vergünstigten Installationen.

Welche Förderungen gibt es konkret?

Kantonale Programme: Einige Kantone fördern die Installation von Wallboxen mit Pauschalbeträgen – häufig zwischen 200 und 1'500 Franken. Die genauen Beträge und Bedingungen (z. B. Verbindung mit Photovoltaikanlage, intelligente Steuerung) unterscheiden sich je nach Kanton.

Gemeindenahe Energieversorger: Lokale Stromversorger bieten teilweise eigene Förderbeiträge an. Diese sind oft an bestimmte Bedingungen geknüpft, wie etwa die Verwendung von Ökostrom oder die Einbindung in ein Lastmanagementsystem.

Gebäudeprogramm: Wer seine Wallbox im Rahmen einer energetischen Gebäudesanierung installiert, kann unter Umständen über das nationale Gebäudeprogramm profitieren. Voraussetzung ist in der Regel, dass auch andere energieeffiziente Massnahmen umgesetzt werden.

Was musst du beachten?

Förderung vor Installation beantragen: In den meisten Fällen musst du den Förderantrag stellen, bevor die Wallbox installiert wird.

Unterlagen bereitstellen: Häufig werden eine Offerte, technische Angaben zur Wallbox und ein Nachweis über den fachgerechten Einbau verlangt.

Kombination mit PV-Anlage: Einige Programme fördern Wallboxen nur, wenn sie mit einer Photovoltaikanlage kombiniert werden – ideal also für emissionsfreies Laden mit eigenem Solarstrom.

Tipp:

Informiere dich direkt bei deinem Kanton, deiner Gemeinde oder deinem Energieversorger, welche Fördermöglichkeiten es aktuell gibt.

Zukunftsperspektive: Bidirektionales Laden


Wallboxen sind heute in erster Linie dafür da, dein E-Auto sicher und schnell zu laden. In Zukunft könnten sie aber noch viel mehr leisten – insbesondere durch bidirektionales Laden. Dabei fliesst der Strom nicht nur ins Auto, sondern auch wieder aus dem Auto zurück – etwa ins Hausnetz (Vehicle-to-Home, V2H) oder sogar ins öffentliche Stromnetz (Vehicle-to-Grid, V2G).

Das macht Elektroautos zu mobilen Stromspeichern, die helfen können, überschüssigen Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage zwischenzuspeichern und bei Bedarf wieder abzugeben – zum Beispiel nachts oder bei Stromspitzen im Haushalt.

Einige wenige Fahrzeuge – etwa Modelle von Nissan oder VW (ID.-Reihe) – unterstützen diese Technologie bereits. In der Schweiz sind erste bidirektionale Wallboxen wie das System Sun2Wheel Two-Way-20 auf dem Markt, derzeit aber noch relativ teuer. Auch Netzbetreiber arbeiten daran, die notwendigen Standards und Abrechnungssysteme zu etablieren.

Fazit: Das bidirektionale Laden steckt zwar noch in den Kinderschuhen – doch es hat das Potenzial, die Energienutzung im Eigenheim grundlegend zu verändern. Wer heute schon eine Wallbox installiert, sollte darauf achten, dass sie zukunftssicher ist und mit V2H/V2G-Technologien nachrüstbar bleibt.

 

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