Wie viel kosten Wärmepumpen?
Die Anschaffung einer neuen Heizung ist je nach Art mit grossen Investitionen verbunden. Dies gilt auch für Wärmepumpen. Doch wie viel kosten Luft-, Wasser- und Erdwärmepumpen eigentlich? Was du über die Preise und Fördergelder wissen solltest.
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Kosten für eine Wärmepumpe liegen je nach Art und Installationsaufwand zwischen 30'000 und 70'000 Schweiz Franken.
- Im Durchschnitt kostet der Betrieb einer Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus bis zu 900 Schweizer Franken pro Jahr und ist damit deutlich günstiger als eine Ölheizung.
- Fördergelder erhältst du u.a. im Rahmen des harmonisierten Fördermodells der Kantone 2015 sowie in ausgewählten Gemeinden.
Wie viel kostet eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus?
Einen allgemeingültigen Preis für Wärmepumpen gibt es nicht. Klar ist jedoch, dass die Preise je nach Modell höher oder niedriger ausfallen können. Die Kosten können bei Geothermie aufgrund der dort notwendigen Tiefenbohrung bis zu 70'000 Schweizer Franken betragen. Im Preis inbegriffen sind weitere Kosten wie diejenige der Installation. Genau wie bei anderen Arten von Heizungen solltest du auch an weitere Neben- und Betriebskosten denken. Im Folgenden zeigen wir, mit welchen Kosten du bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen, Luft-Wasser-Wärmepumpen und bei Erdwärmepumpen rechnen musst.
Wasser-Wasser-Wärmepumpe:
Wird die Wärmepumpe mit Grundwasser betrieben (Geothermie), sind besonders die Kosten für die Installation sehr hoch. Während in diesem Fall das Gerät selbst bis zu 40’000 Franken kosten kann, musst du bei einer Standardbohrtiefe von etwa 150 m zusätzlich mit bis zu 12'000 Franken für die Installation rechnen. Darin inbegriffen ist sowohl die Bohrung als auch die Kosten für die Inbetriebnahme und der Preis für den Grundwasserkollektor sowie für weiteres Zubehör. Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind die mit Abstand teuersten Arten von Wärmepumpen.
Luft-Wasser-Wärmepumpe:
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die günstigste Variante einer Wärmepumpe mit Anschaffungskosten um die 20'000 Franken. Da in diesem Fall die Installation nicht sehr teuer ist, umfassen die Gesamtkosten ca. 40'000 Franken, wobei die Hälfte davon für die Installation aufgebracht werden muss.
Erdwärmepumpe:
Eine Erdwärmepumpe, auch Sole-Wasser-Wärmepumpe genannt, ist geringfügig günstiger als eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Jedoch kommt es auf die Variante drauf an. Handelt es sich um ein Gerät ohne den Einsatz von speziellen Erdsonden, kann dies bis zu 22'000 Franken kosten und bedingt Installationskosten von mindestens 20'000 Franken.
Wärmepumpen in der Übersicht
Du möchtest mehr zu den einzelnen Wärmepumpenarten erfahren? Unsere Übersicht hilft dir, die geeignete Alternative zu Gas- und Ölheizung zu finden.
Wie berechne ich die Kosten einer Wärmepumpe?
Neben den Ausgaben für die Wärmepumpe selbst sowie deren Installation fallen auch bei der Nutzung laufende Kosten an. Um diese Energiekosten für den Betrieb zu berechnen, bietet sich als Beispiel ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einem Wärmebedarf von 20'000 kWh pro Jahr an.
Wärmepumpen unterscheiden sich aufgrund ihrer Beschaffenheit hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und Effizienz. Um dies beschreiben zu können, ist die jeweilige Jahresarbeitszahl von Bedeutung. Sie beschreibt das Verhältnis der abgegebenen Wärmemenge zur aufgenommenen elektrischen Energie. Der Wert bewegt sich in der Regel zwischen 3 und 5. Eine Jahresarbeitszahl von 3 bedeutet konkret, dass die Wärmepumpe dreimal so viel Wärmeenergie erzeugt, wie sie an elektrischer Energie verbraucht. Je höher die Jahresarbeitszahl ist, desto weniger Stromkosten und CO2-Emissionen kommen folglich auf einen zu.
Jahresarbeitszahlen für verschiedene Wärmepumpen-Arten
Art der Wärmepumpe | Ungefähre Jahresarbeitszahl |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 5 |
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 3 |
Erdwärmepumpe | 4.5 |
Um die Kosten einer Wärmepumpe nun zu berechnen, gilt es folgende Formel anzuwenden: Der jährliche Energiebedarf wird mit den Stromkosten pro Kilowattstunde multipliziert. Dieses Zwischenergebnis wird durch die Jahresarbeitszahl geteilt. Das finale Resultat ergibt die jährlichen Heizenergiekosten, welche die jeweilige Wärmepumpe verursacht.
Beispiel für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe:
jährlicher Energiebedarf: 20'000 kWh pro Jahr
durchschnittlicher Strompreis 2022: 21.2 Rappen pro Kilowattstunde
Jahresarbeitszahl: 5
Energiekosten pro Jahr: 20'000 kWh × 21.2 Rappen = 4'240 Franken
4'240 Franken : 5 (Jahresarbeitszahl) = 848 Franken
Geht man aufgrund des gegebenen Strompreises von 21.2 Rappen pro Kilowattstunde beim obengenannten Beispielhaus aus, fallen je nach Wärmepumpe jährlich folgende Energiekosten an.
Tabelle: Energiekosten pro Jahr für verschiedene Wärmepumpen
Art der Wärmepumpe | Energiekosten pro Jahr |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | ca. 850 Franken |
Luft-Wasser-Wärmepumpe | ca. 1'415 Franken |
Erdwärmepumpe | ca. 945 Franken |
Info: Um gänzlich von fossilen Heizsystemen loszukommen, eignet sich eine Kombination von einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage. Dabei produziert die Anlage den Strom für den Betrieb der Wärmepumpe und du bist nicht von schwankenden Strompreisen betroffen.
Kosten verschiedener Heizsysteme im Vergleich
Vergleiche jetzt mit dem Heizkostenrechner des Programms «erneuerbar heizen» die Investitions-, Energie- und Betriebskosten der verschiedenen Heizungssysteme.
Fördergelder erhalten für die Wärmepumpe
Die Schweiz verfolgt seit einigen Jahren das Ziel, bestehende Technologien mit umweltfreundlicheren Alternativen zu ersetzen. Das trifft besonders auf Heizgeräte zu. In immer mehr Kantonen herrschen damit strengere Gesetzesauflagen, was etwa bestehende Erdölheizungen betrifft. Damit überrascht es nicht, dass Wohneigentümerinnen und -eigentümer für den Einsatz von Wärmepumpen bei der energetischen Sanierung ihres Eigenheims Fördergelder erhalten.
Im Rahmen des Gebäudeprogramms erhältst du dafür je nach Kanton unterschiedlich hohe Fördergelder. Kontaktiere noch vor Beginn des Bauvorhabens die kantonale Energieberatungsstelle, um die Höhe der Fördergelder in deinem Kanton zu erfahren.
Was ist das Gebäudeprogramm?
Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen wurde ins Leben gerufen, um den Energieverbrauch und damit den CO2-Ausstoss von Gebäuden in der Schweiz zu reduzieren. Es ermöglicht Hauseigentümerinnen und -eigentümern, Fördergelder für wirksame energetische Sanierungen zu erhalten.
Es gibt auch Gemeinden, welche eine energetische Sanierung und damit den Einbau einer Wärmepumpe finanziell unterstützen. Dadurch ist auch eine Doppelförderung durch Kanton und Gemeinde möglich. Auf dem nationalen Infoportal «Energie Franken» kannst du durch die Eingabe deiner Postleitzahl erfahren, welche Förderungen in deiner Gemeinde möglich sind und wo du eine Beratung einholen kannst.