Gartenbewässerung: Tipps zum Wasser sparen im Garten
Jede Gartenbesitzerin und jeder Gartenbesitzer wünscht sich eine grüne und blühende Oase, sollte aber gleichzeitig verantwortungsvoll mit der natürlichen Ressource Wasser umgehen. Vor allem in Gebieten mit langen Trockenperioden und ungünstigen Bodenverhältnissen kann es zu Wasserknappheit kommen, weil der Grundwasserspiegel zu tief sinkt. Es gibt einige einfache Tipps und Tricks für die Gartenbewässerung, die sicherstellen, dass die Pflanzen ausreichend und gleichzeitig nachhaltig bewässert werden.
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Pflanzen sollten nicht zu oft, aber ausreichend gegossen werden.
- Achte auf den individuellen Wasserbedarf der Pflanzen und den richtigen Zeitpunkt zum Giessen.
- Regenwasser statt Leitungswasser zur Bewässerung verwenden.
- Für jeden Garten gibt es eine geeignete Bewässerungsmethode. Auch ein automatisches Gartenbewässerungssystem ist oft sinnvoll.
Berücksichtige beim Giessen die Bodenverhältnisse
Der Boden spielt bei der Bewässerung eine wichtige Rolle. Seine Beschaffenheit ist für seine Fähigkeit, Wasser zu speichern, verantwortlich. Sandige Böden sind locker und das Wasser fliesst leicht ab. Lehmböden hingegen sind im Sommer eher hart, speichern das Wasser aber gut.
Wenn der Boden eine gute Speicherkapazität hat, ist es möglich, die Pflanzen weniger häufig, dafür aber reichlich zu giessen. So kann das Wasser tiefer in den Boden eindringen und die Pflanzen bilden längere Wurzeln, die ihnen helfen, Trockenperioden zu überstehen.
Rasen braucht viel Wasser: Bei lehmigen Böden solltest du einmal pro Woche giessen, bei sandigen Böden alle vier Tage.
Der richtige Zeitpunkt zum Giessen
Es ist wichtig, den Garten dann zu giessen, wenn die Pflanzen das Wasser gut aufnehmen können und es wirklich brauchen.
Im Herbst und Winter reichen die Niederschläge aus, um die Pflanzen mit ausreichend Wasser zu versorgen. Zur Zeit der Trieb- und Fruchtbildung benötigen die Pflanzen jedoch mehr Wasser. Daher kann man im Frühjahr wieder mit dem Giessen beginnen, um das Wachstum zu fördern. Bei heissen Temperaturen im Sommer haben die Pflanzen einen höheren Wasserbedarf: Es ist notwendig, vor allem morgens zu giessen. Der Grund dafür ist, dass die Boden- und Lufttemperatur noch kälter ist, so dass weniger Wasser verdunstet. So erhalten die Pflanzen tagsüber eine ausreichende Menge an Flüssigkeit.
Wann sollte man nicht giessen?
Während der heissen Stunden des Tages und bei starker Sonneneinstrahlung sollte man nicht giessen: Das Wasser verdunstet, bevor es die Wurzeln erreicht. Ausserdem wirken die Wassertropfen auf den Blättern in der Sonne wie ein Vergrösserungsglas und die Pflanze verbrennt sich an diesen Stellen. Auch das Giessen am Abend ist eher kontraproduktiv: Die Erde bleibt lange feucht, aber wenn die Blätter nass werden, kann dies Schnecken anziehen und schafft ideale Bedingungen für verschiedene Schadpilze. Beim abendlichen Giessen ist es daher besser, eine Giesskanne zu verwenden: So kann man am besten vermeiden, dass die Blätter nass werden.
Wasserbedarf der Pflanzen
Wie viel Wasser eine Pflanze braucht, lässt sich an ihren Blättern ablesen. Viele dünne, weiche Blätter bedeuten einen höheren Wasserbedarf. Pflanzen mit dicken, kleinen und harten Blättern brauchen eher wenig Wasser.
Nachhaltige Bewässerungsmethoden
Die Wahl des Bewässerungssystems hängt von der Grösse des Gartens und der Art der Pflanzen ab. Bei der Auswahl der Bewässerungsmethoden ist zu beachten, dass die verbrauchte Wassermenge immer entscheidend für den umweltbewussten Einsatz ist.
Giesskanne: Die Giesskanne mit dem entsprechenden Brausezubehör gehört zur Grundausstattung. Mit der bewährten Giesskanne kann genau dort gegossen werden, wo es nötig ist. Das spart Wasser. Vor allem in grossen Gärten muss die Giesskanne jedoch ständig nachgefüllt werden.
Tropfschlauch: Wer keine Giesskanne mitnehmen will oder kann, für den sind Tropfschläuche für Beete und Hecken besonders geeignet. Ein feiner Wasserstrahl oder Tröpfchen versorgt die Pflanzen effektiv mit Wasser. Die Schläuche können unter der Erde verlegt werden und sind daher fast unsichtbar. Da sie aber nur eine geringe Wassermenge abgeben, müssen sie lange laufen.
Automatische Gartenbewässerung: Ein Gartenbewässerungssystem spart viel Zeit und macht die Bewässerung effizienter. Mit einem Bewässerungscomputer ist die optimale Pflege der Pflanzen auch in deiner Abwesenheit gewährleistet. Die Systeme können den Wasserverbrauch senken, erfordern aber oft einen Anschluss an das Trinkwassernetz.
Regenwasser
Die Bewässerung des Gartens mit Regenwasser ist die nachhaltigste Methode. Regenwasser ist nicht nur kostenlos, sondern durch das Sammeln in Regentonnen kann auch Leitungswasser gespart werden. Wenn du viel Wasser brauchst, kann auch eine Zisterne nützlich sein.
Rasensprenger: Rasensprenger sind am besten für Rasenflächen geeignet. Wer es genau wissen will, kann die Bodenfeuchtigkeit mit einem Sensor messen und nur dann bewässern, wenn es wirklich nötig ist.
Nachhaltige Bewässerung: 9 Tipps zum Wassersparen im Garten
Je nach der gewählten Bewässerungsmethode gibt es verschiedene Möglichkeiten, Ressourcen zu sparen:
1. Automatische Bewässerungssysteme: Reguliere die Wassermenge und die Dauer der Bewässerung mit einem automatischen Bewässerungssystem.
2. Solarenergie nutzen: Erzeuge den Strom für die Bewässerungsanlage mit einer Solaranlage.
3. Schneide den Rasen nicht zu kurz: Wenn er zu kurz geschnitten wird, besteht ein grösseres Risiko, dass der Rasen verbrennt und das Wasser schneller verdunstet.
4. Weniger häufig, aber grosszügiger giessen: Wenn der Boden gut ist, regt weniger häufiges, aber grosszügigeres Giessen die Pflanzen an, Wurzeln zu schlagen. Auf diese Weise sind sie besser auf die trockeneren Phasen vorbereitet.
5. Giesse mit Brunnen- oder Regenwasser: Warmes Regenwasser aus der Tonne oder Zisterne kommt bei den Pflanzen besser an als frisches, kaltes Wasser. Regenwasser enthält ausserdem weder Kalk noch Chlor und ist pH-neutral. Damit ist es auch für kalkempfindliche Pflanzen geeignet, die sonst mit gelben Blättern reagieren könnten.
6. Lockere den Boden auf: Auf diese Weise trocknen die oberen Zentimeter des Bodens aus, aber der Boden darunter bleibt feucht.
7. Mulchen: Das Abdecken des Bodens mit Kies, Rindenkompost oder Rasenschnitt verhindert die Verdunstung von Bodenwasser.
8. Wähle hitzeresistente Pflanzen: Mediterrane Pflanzen wie Salbei, Thymian und Lavendel sind ideal für Beete in voller Sonne und vertragen Trockenheit gut.
9. Lege einen Bewässerungsrand an: Topfen die Pflanzen tief ein, sodass ein Hohlraum entsteht, in dem sich Wasser ansammeln und langsam in den Boden versickern kann. Bilde ausserdem einen Bewässerungswall aus lockerer Erde um die Beete, damit das Wasser tief eindringen kann. Dies empfiehlt sich besonders bei Hängen mit Lehmböden, wo das Wasser sonst an der Oberfläche ablaufen würde.
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