Tipps für ein nachhaltiges Zuhause

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie regelmässig Tipps für ein nachhaltiges Zuhause.

Ja, gerne

Was du über Luft-Wasser-Wärmepumpen wissen solltest

Themen in diesem Artikel

Stand

GettyImages 1536513241 1

Heizlösungen, die sowohl effizient als auch umweltfreundlich sind, sind heute gefragter denn je. Eine immer beliebtere Option in der Schweiz ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Wie genau arbeitet dieses innovative Heizsystem? Welche Vor- und Nachteile sind damit verbunden? Mit welchen Kosten muss man rechnen? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Luft-Wasser-Wärmepumpe findest du hier.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Begriff «Luftwärmepumpe» ist ein allgemeiner Begriff. Er umfasst jede Art von Wärmepumpe, welche die Umgebungsluft als Wärmequelle verwendet.
  • Eine Luft-Luft-Wärmepumpe entzieht der Aussenluft Wärme und leitet sie in den Innenraum, um diesen zu erwärmen.
  • Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine Wärmepumpe, die ebenfalls Luft als Wärmequelle verwendet. Sie überträgt die aus der Aussenluft entzogene Wärme jedoch auf einen Wasserstrom.
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen gelten als äusserst energieeffizient und umweltfreundlich. Ein weiterer Vorteil sind die geringen Betriebskosten.
  • Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die günstigste Variante einer Wärmepumpe. Ihre Gesamtkosten umfassen ca. 40'000 Franken. Die Hälfte davon muss für die Installation aufgebracht werden. 
  • Mögliche Nachteile sind der Platzbedarf sowie die Abhängigkeit zur Aussentemperatur.

Das ist der Unterschied zwischen Luftwärmepumpe und Luft-Wasser-Wärmepumpe

Da es verschiedene Arten von Wärmepumpen gibt, ist es wichtig, diese stets voneinander abzugrenzen. Der Begriff «Luftwärmepumpe» ist dabei ein allgemeiner Begriff. Er umfasst jede Art von Wärmepumpe, welche die Umgebungsluft als Wärmequelle verwendet.
 
Eine Luft-Luft-Wärmepumpe entzieht der Aussenluft Wärme und leitet sie in den Innenraum, um diesen zu erwärmen. Die Luft-Luft-Wärmepumpe zeichnet sich durch ihre einzigartige Funktionsweise aus, die sie deutlich von den anderen Arten von Wärmepumpen unterscheidet. Denn obwohl sie ebenfalls die Wärmeenergie der Luft nutzt – ähnlich wie bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe – unterscheidet sie sich darin, dass sie Luft anstelle von Bodenheizungen oder Heizkörpern als Verteilsystem für die erzeugte Wärme verwendet.
 
Im Sommer kann die Luft-Luft-Wärmepumpe den Prozess umkehren und Wärme aus dem Innenraum nach aussen befördern, um das Gebäude zu kühlen. Eine Luft-Luft-Wärmepumpe ist somit eine gute Wahl, wenn sowohl Heiz- als auch Kühlbedarf besteht. Sie benötigt jedoch separate Systeme für die Warmwasserbereitung.
 
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine Wärmepumpe, die ebenfalls Luft als Wärmequelle verwendet. Mithilfe eines Kältemittels wird die aufgenommene thermische Energie der Luft in Heizenergie umgewandelt. Diese Heizenergie wird dann dazu genutzt, Wasser zu erwärmen, das als Übertragungsmedium dient – daher auch der Name Luft-Wasser-Wärmepumpe. Das erwärmte Wasser kann über Bodenheizungen oder Heizkörper zur Raumheizung oder Warmwasserbereitung im gesamten Gebäude verwendet werden. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe bleibt dabei auch bei niedrigen Aussentemperaturen effektiv.

Verbot für schädliche Kältemittel ab 2027

Ab 2027 sind in der EU und der Schweiz Wärmepumpen mit schädlichen Kältemitteln wie r32, r410a und r134a verboten. In Zukunft müssen Wärmepumpen auf umweltfreundlichere Kältemittel setzen.

Da das Verbot nur neue Wärmepumpenanlagen betrifft, besteht aktuell kein Handlungsbedarf für bestehende Anlagen. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sollten sich aber der Tatsache bewusst sein, dass schädliche Kältemittel in Zukunft knapper werden. Eine Verteuerung ist die Folge. Um hohe Kosten zu vermeiden, ist daher eine vorausschauende Planung ratsam – nicht zuletzt auch aus Nachhaltigkeitsgründen. Heizungsspezialistinnen und Heizungsspezialisten stehen dir für eine fachkundige Beratung zur Verfügung und stellen sicher, dass das Kältemittel in deiner Wärmepumpe die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

Diese Vor- und Nachteile bringen Luft-Wasser-Wärmepumpen mit sich

Luft-Wasser-Wärmepumpen überzeugen durch folgende Vorteile:

Hohe Energieeffizienz

Luft-Wasser-Wärmepumpen gelten als äusserst energieeffizient: Sie können bis zu 75 Prozent der benötigten Heizenergie aus der Umgebungsluft gewinnen. Luft-Wasser-Wärmepumpen erzeugen somit nur etwa 25 Prozent der benötigten Heizenergie mithilfe von elektrischem Strom. Dies führt zu erheblichen Einsparungen bei den Energiekosten.

Umweltfreundlichkeit

Da sie erneuerbare Energiequellen nutzen, tragen Luft-Wasser-Wärmepumpen zur Reduzierung des CO2-Ausstosses bei. Sie sind besonders umweltfreundlich und unterstützen dich dabei, deinen ökologischen Fussabdruck zu minimieren.

Vielseitigkeit

Luft-Wasser-Wärmepumpen können wie bereits gesagt sowohl zur Raumheizung als auch zur Warmwasserbereitung verwendet werden. Dies macht sie zu einer vielseitigen Heizungslösung für dein Eigenheim.

Geringe Betriebskosten

Dank ihrer hohen Effizienz können Luft-Wasser-Wärmepumpen langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Die niedrigen Betriebskosten von jährlich ungefähr 1'200 Franken helfen dabei, die Investitionskosten (siehe unten) über die Zeit auszugleichen.
 
Den Vorteilen gegenüber stehen auch Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt:

Abhängigkeit von der Aussentemperatur

Die Effizienz von Luft-Wasser-Wärmepumpen kann bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt abnehmen. Mit anderen Worten: Je kälter es ist, desto mehr Strom muss für die Erzeugung der Heizungswärme aufgewendet werden.

Geräuschpegel

Die Ausseneinheit von Luft-Wasser-Wärmepumpen, insbesondere der Ventilator, ist nicht komplett geräuschlos. Allerdings sind diese nicht besonders hoch: Der Geräuschpegel der Ausseneinheit kann zwischen 50 und 70 Dezibel liegen, was etwa dem Geräuschpegel einer normalen Gesprächslautstärke entspricht.

Platzbedarf

Die Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe erfordert Platz im Freien für die Aufstellung der Ausseneinheit. In beengten Umgebungen kann dies problematisch sein. In der Regel benötigt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mehrere Meter Platz um die Ausseneinheit herum, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten. In den meisten Fällen wird die Ausseneinheit nicht direkt an einer Wand befestigt, sondern auf einem flachen Fundament oder einer speziell dafür vorgesehenen Fläche aufgestellt.

Für wen sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe lohnt

Die Gegebenheiten deines Zuhauses spielen eine wichtige Rolle, damit du als Hauseigentümerin oder als Hauseigentümer von den obengenannten Vorzügen einer Luft-Wasser-Wärmepumpe profitieren kannst.
 
Dein Haus sollte beispielsweise gut isoliert sein, um Wärmeverluste zu minimieren. Eine gute Isolierung sorgt dafür, dass die erzeugte Wärme im Inneren des Gebäudes gehalten wird, was die Effizienz der Luft-Wasser-Wärmepumpe erhöht.

Die Eignung einer Luft-Luft-Wärmepumpe für dein Zuhause hingegen hängt vor allem davon ab, wie viel Wärme dein Haus benötigt. In diesem Sinne macht der Einsatz einer solchen Wärmepumpe am meisten Sinn in sehr gut isolierten Häusern, die wenig Energie zum Heizen benötigen, wie Passivhäuser oder Niedrigenergiehäuser. Bei den meisten älteren Wohngebäuden, den sogenannten Altbauten, ist die Verwendung einer Luft-Luft-Wärmepumpe weniger geeignet, selbst wenn du eine aufwendige Renovierung durchführst, da die notwendigen Bedingungen für eine effiziente Nutzung oft nicht erfüllt werden können.

Merke:

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe lohnt sich in der Regel in den meisten Arten von Wohngebäuden, insbesondere in Altbauten. Der Grund liegt darin, da sie in der Lage ist, Wärme effektiv aus der Umgebungsluft zu gewinnen. Daher ist sie eine gute Wahl für viele verschiedene Haustypen.

Eine Luft-Luft-Wärmepumpe hingegen ist am besten für gut isolierte, energieeffiziente Häuser geeignet. Gute Beispiele dafür sind Passivhäuser oder Niedrigenergiehäuser. Das liegt daran, dass diese Gebäude bereits eine ausgezeichnete Isolierung und Luftdichtigkeit aufweisen, was dazu beiträgt, dass die Wärmepumpe effizienter arbeiten kann. In weniger effizienten, älteren Gebäuden ist der Einsatz dieser Art von Wärmepumpe nicht zu empfehlen, da die Voraussetzungen für eine optimale Nutzung nicht gegeben sind.

Die Entscheidung zwischen diesen beiden Typen hängt also auch davon ab, welche Art von Haus du hast, da die Isolierung und Energieeffizienz deines Hauses eine Rolle bei der Auswahl der geeigneten Wärmepumpe spielen.

Aussenisolation: alles rund um die Aussendämmung

Das könnte dich ebenfalls interessieren

Die Aussenisolation bezeichnet die Dämmung der Fassade oder des Daches eines Hauses. Mehr über die Vorteile und den Nutzen einer Aussenisolation liest du in diesem

Beitrag.

Luft-Wasser-Wärmepumpen sind weiterhin besonders effizient, wenn sie mit Niedertemperaturheizsystemen wie Bodenheizungen kombiniert werden. Denn Bodenheizungen sind darauf ausgelegt, über längere Zeiträume hinweg gleichmässige Wärme abzugeben. Die stetige Leistung der Wärmepumpe gewährleistet eine gleichmässige und effiziente Beheizung des Gebäudes.
 
Denke auch daran, dass eine Luft-Wasser-Wärmepumpe einen kontinuierlichen Zugang zur Aussenluft benötigt, um Wärme zu gewinnen. Dabei ist sicherzustellen, dass ausreichend Belüftung vorhanden ist und dass die Luftzufuhr nicht blockiert ist. Lass dich am besten bereits im Vorfeld von einer Heizungsinstallateurin oder einem Heizungsinstallateur entsprechend beraten. Sie oder er kann auch einschätzen, ob eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für dich die richtige Wahl ist oder ob sich eine andere Art von Wärmepumpe für dein Zuhause besser eignen würde.

Tipp:

Wenn du bereits erneuerbare Energiequellen wie Solarmodule auf deinem Grundstück nutzt, kannst du eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in dein Gesamtsystem integrieren. Da du bereits erneuerbare Energie von deinen Solarmodulen produzierst, kannst du diese grüne Energie auch verwenden, um die Luft-Wasser-Wärmepumpe zu betreiben. Dies erhöht nicht nur die Effizienz deiner erneuerbaren Energieerzeugung, sondern verringert auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Das sind die Kosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Installation in der Schweiz

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die günstigste Variante einer Wärmepumpe. Ihre Gesamtkosten umfassen ca. 40'000 Franken. Die Hälfte davon muss für die Installation aufgebracht werden. 
 
Im Rahmen des Gebäudeprogramms erhältst du dafür je nach Kanton unterschiedlich hohe Fördergelder. Es gibt auch Gemeinden, welche eine energetische Sanierung und damit den Einbau einer Wärmepumpe finanziell unterstützen. Dadurch ist auch eine Doppelförderung durch Kanton und Gemeinde möglich. Auf dem nationalen Infoportal «Energiefranken» kannst du durch die Eingabe deiner Postleitzahl erfahren, welche Förderungen in deiner Gemeinde möglich sind und wo du eine Beratung einholen kannst.
 
Die Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ist ausserdem entweder melde- oder bewilligungspflichtig. Welche Auflagen in deinem Fall gelten, erfährst du auf Anfrage bei der Bauverwaltung deines Wohnortes.

waermepumpen kosten so viel kosten luftwaermepumpen

Mehr zum Thema Wärmepumpen

Wie hoch sind die Kosten bei anderen Wärmepumpentypen wie der Wasser-Wasser-Wärmepumpe oder der Erdwärmepumpe? Die Antwort findest du in diesem

Beitrag.

Artikel teilen

War dieser Artikel hilfreich?

Danke für dein Feedback!

Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuche es später erneut.