Mineralische Dämmstoffe – die Allrounder für Wärmedämmung im Haus

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Mineralische Dämmstoffe wie Glas- und Steinwolle sind bewährt und sorgen neben einer guten Isolation auch für optimalen Brandschutz. In welchen Gebäudebereichen Sie mineralische Dämmungen einsetzen können und weitere Informationen rund um Kosten, Entsorgung und Recycling der Materialien.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Mineralische Dämmungen eignen sich für alle Gebäudebereiche.

  • Mineralwollen bieten optimalen Brandschutz und sind langlebig. Alle Vor- und Nachteile

  • Mineralische Dämmstoffe können meist recycelt werden.

Vielseitig einsetzbar: Mineralische Dämmungen 

Mineralische Dämmstoffe werden in der Regel aus natürlichen, anorganischen Materialien hergestellt. Barbara Jehle, Baubiologin und Geschäftsführerin JUH ecoconsulting, weiss mehr: «Dazu gehören Perlite, Naturbims oder Blähton, die diffusionsfähig sind und sich durch ihr Brandverhalten positiv auszeichnen.» Laut Expertin wird für die Blähton-Herstellung Ton in Kugeln geformt und bei ca. 1200°C gebrannt. Das Material überzeugt durch weitere Vorteile: «Blähton ist ungeziefer- und verrottungssicher, frostbeständig und nicht brennbar», erzählt die Expertin. Zu den mineralischen Dämmstoffen gehören darüber hinaus auch Kalk, Sand, oder verschiedene Gesteinsarten. Mineralische Dämmungen sieht man in der Schweiz meistens in Form von Matten aus Steinwolle oder Glaswolle.

«Perlite, Naturbims oder Blähton sind diffusionsfähig und zeichnen sich durch ihr Brandverhalten positiv aus.»

Aber auch Platten aus Schaumglas und Kalziumsilikat werden oft zur Dämmung von Gebäuden eingesetzt. Dies trifft auch auf Perlite zu. Laut Barbara Jehle bestehen diese aus Silikatgestein und zeichnen sich durch diverse vorteilhafte Eigenschaften aus: «Sie sind nicht brennbar sowie insektenresistent und besitzen ausserdem gute Schallschutz-Eigenschaften.» In Form von Granulat oder Fasern kommen mineralische Dämmstoffe bei der Kerndämmung zum Einsatz.

Mineralische Dämmungen sind echte Allrounder und eignen sich in allen Gebäudebereichen. Sie finden sowohl bei der Dämmung des Dachs und der Kellerdecke als auch bei der Aussenisolation Verwendung.

Die Vorteile und Nachteile von mineralischen Dämmungen

Ein grosser Vorteil von mineralischen Dämmstoffen ist, dass sie langlebig und vergleichsweise günstig und nicht brennbar sind. Darüber hinaus haben sie oftmals eine gute Ökobilanz. Dies gilt insbesondere für Glas- oder Steinwollplatten, die hierzulande hergestellt werden, und die entsprechend kurze Transportwege benötigen. Zudem kann sich in mineralischen Dämmungen kein Schimmel bilden.

Allerdings können mineralische Dämmstoffe auch gewisse Nachteile im Vergleich mit organischen und synthetischen Materialien mit sich bringen. Zum einen haben die meisten eine hohe Wärmeleitfähigkeit (U-Wert) und eine niedrige Wärmekapazität.

Das bedeutet, dass die gedämmten Räume sich zwar schnell aufheizen, es nach Abschalten der Heizung aber auch schnell wieder kalt wird. Zum anderen schneiden insbesondere Stein- und Glaswolle schlecht ab, wenn es um die Feuchtigkeitsregulierung geht. Zudem nimmt die Dämmwirkung von Glas- und Steinwolle massiv ab, sobald sie feucht oder gar nass werden.

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Wie wird die Wärmedurchlässigkeit gemessen?

Die Wärmedurchlässigkeit eines Materials, auch U-Wert genannt, gibt an, wie gut ein Material Wärme leitet. Je schlechter ein Material Wärme leitet, desto besser ist es für die Wärmedämmung geeignet. Es gilt also: Je tiefer der U-Wert, desto besser der Wärmeschutz. 

Was sind die Kosten von mineralischen Dämmstoffen?

Mineralische Dämmstoffe sind in der Regel vergleichsweise günstig. Für eine Dämmung nach Minergie-Standard mit Glas- oder Steinwolle sind beispielsweise 22 Zentimeter starke Dämmplatten notwendig. Diese sind bereits ab rund 50 Franken pro Quadratmeter erhältlich. Mineralschaum, Perlite und insbesondere Kalziumsilikat verursachen deutlich höhere Kosten.

Entsorgung und Recycling von mineralischen Baustoffen

Die Entsorgung von alten mineralischen Dämmungen ist in der Regel unproblematisch. Die Meistverbreiteten, Glas- und Steinwolle, können Sie auf einer Baustoff-Deponie entsorgen. Nicht ausser Acht lassen sollten Sie auch das Thema Recycling. Alte Steinwolle-Produkte können etwa zu neuen Dämmungen verarbeitet werden und in der Glaswolle-Produkten wird oft Altglas wiederverwendet. Dieser Recycling-Aspekt verbessert die Ökobilanz von Mineralwollen noch weiter. 

 

Expertin im Interview: Barbara Jehle

Barbara Jehle ist Baubiologin, Dozentin für Bauökologie und Geschäftsführerin der JUH ecoconsulting GmbH. Die Expertin verfügt über eine langjährige Erfahrung in der nachhaltigen Materialkonzeption und Raumluft-Analytik.

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