GEAK – der Gebäudeenergieausweis der Kantone

GEAK: alles rund um GEAK-Kosten & Co.

Wie energieeffizient ist Ihr Eigenheim? Wollen Sie die Antwort auf diese Frage wissen, empfiehlt sich der Gebäudeenergieausweis der Kantone, kurz GEAK. Dieser gibt Auskunft über die Energieeffizienzklasse Ihres Eigenheims. Von GEAK-Kosten bis hin zu GEAK-Expertinnen und -Experten – lesen Sie mehr.

Das Wichtigste in Kürze:

  • GEAK steht für Gebäudeenergieausweis der Kantone.
  • Mit einem GEAK lässt sich der Sanierungsbedarf von Gebäuden ermitteln.
  • Die Energieklassen in einem GEAK-Bericht reichen von A für eine sehr gute Energieeffizienz bis hin zu G für eine mangelhafte Energieeffizienz und berücksichtigen dabei die Gebäudehülle und Gebäudetechnik.
  • Einen GEAK stellen nur zertifizierte Expertinnen und Experten vom gleichnamigen Verein aus.
  • Die Kosten eines GEAK-Berichts betragen je nach Gebäude ca. 700 Schweizer Franken.

Was ist ein GEAK?


GEAK ist die Abkürzung für den schweizweit einheitlichen Gebäudeenergieausweis der Kantone. Dieser Ausweis beschreibt den energetischen Zustand eines bestehenden Gebäudes. Ins Leben gerufen wurde der GEAK im Jahr 2009 durch die Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK).

Trägerverein GEAK:

Seit 2015 gibt es den Trägerverein GEAK-CECB-CECE. Seine Aufgabe ist die Verbreitung, die Bewirtschaftung und die Kontrolle sowie die Förderung eines einheitlichen Systems für einen Gebäudeenergieausweis gemäss Energiegesetz in der ganzen Schweiz.

Was bringt ein GEAK?


Der GEAK stellt ein Informationsinstrument dar. «Ein GEAK gibt Auskunft über den aktuellen energetischen Zustand eines Gebäudes», präzisiert Andreas Meyer Primavesi, Geschäftsführer des Vereins GEAK. Dieses zeigt auf, wieviel Energie ein Gebäude im Normalbetrieb benötigt, ob die Heizung fossilfrei ist und ob das Gebäude selbst Strom produziert. Damit schafft der GEAK Transparenz für Kauf- und Mietentscheide. Ein wichtiges Ziel des GEAK ist es zudem, den Sanierungsbedarf detailliert und neutral zu ermitteln. Die GEAK-Etikette weist grundsätzlich auf energetische und bauliche Mängel hin, die behoben werden sollten. Das kann beispielsweise die Reduzierung des Energiebedarfs für Heizung, Warmwasser, Beleuchtung oder Elektrogeräte betreffen, die Behebung eines mangelhaften Zustands des Dachs oder der Fassade oder einen Heizungsersatz. Deshalb ist der GEAK eine wertvolle Planungshilfe für energetische Sanierungsvorhaben an Gebäuden.

«Ein GEAK gibt Auskunft über den aktuellen energetischen Zustand eines Gebäudes.»

Der Erwerb eines GEAK ist generell freiwillig. Bei Besitzerwechsel oder einem Heizungsersatz verlangen einige Kantone jedoch zwingend einen Energieausweis. Mehrere Kantonalbanken – darunter die BEKB und einige private Finanzinstitute – stellen zudem Hypotheken mit Vorzugskonditionen in Aussicht, wenn das Gebäude einen offiziellen GEAK besitzt. Andreas Meyer Primavesi weiss zudem: «Man kann den GEAK für einen vereinfachten Zugang zum Minergie-Zertifikat nutzen, der sogenannten Minergie-Systemerneuerung.»

GEAK mit Beratungsbericht

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GEAK Plus ist die ausführlichere Variante des GEAK. Gleich mehr erfahren.

Was sagt die GEAK-Etikette aus?

Die GEAK-Etikette entspricht in ihrer Gestaltung der Energieetikette für Haushalts- und Elektrogeräte. Mit einer Klassifizierung zwischen A (= sehr energieeffizient) bis G (= wenig energieeffizient) dokumentiert sie den energetischen Zustand von bestehenden Gebäuden. Sie tut dies einerseits für die Gesamtenergie und andererseits separat für die Gebäudehülle. Hinter der Wertung der GEAK-Etikette steht eine systematische, standardisierte und begründete Beurteilung der energetischen Qualität.

Merkmale der GEAK-Energieklassen:

Energieklasse Energieeffizienz Gebäudehülle Energieffizienz gesamt
A Sehr gute Wärmedämmung, Fenster mit dreifachem Wärmeschutz Sehr effizient mit Einsatz erneuerbarer Energien und eigener Stromproduktion
B Wärmedämmung mit thermischer Gebäudehülle entspricht gesetzlichen Anforderungen im Neubau Standard entspricht Neubau mit Einsatz erneuerbarer Energien
C Umfassende Wärmedämmung mit erneuerter Gebäudehülle Altbau mit Sanierung von Wärmedämmung und Gebäudetechnik, kombiniert mit erneuerbaren Energien
D Genügende Wärmedämmung mit restlichen Wärmebrücken  Altbausanierung mit Lücken oder Nichtvorhandensein von erneuerbaren Energien
E Verbesserte Wärmedämmung mit erneuerter Wärmeschutzverglasung  Teilweise sanierter Altbau
F Nur teilweise Wärmedämmung vorhanden  Altbau mit vereinzelten Erneuerungen
G  Mangelhafte oder nicht vorhandene Dämmung mit grossem Sanierungspotenzial  Altbau mit veralteter Gebäudetechnik und ohne Einsatz von erneuerbaren Energien

Wer stellt einen GEAK aus?

Einen GEAK ausstellen dürfen nur vom Verein zertifizierte GEAK-Expertinnen und -Experten. Dabei handelt es sich um Gutachterinnen und Gutachter, die Fachhochschulstudien oder Nachdiplomstudien auf dem Gebiet Energieeffizienz am Bau absolviert haben und gründliche Praxiskenntnisse in diesem Bereich nachweisen können. Sie müssen einen Einführungskurs des Vereins besuchen und anschliessend in einer gewissen Regelmässigkeit GEAK-Berichte ausstellen. Nach der Auftragserteilung besichtigen diese Expertinnen und Experten das Gebäude. Mit einem vorgeschriebenen Standard-Onlinetool erstellen sie einen Rapport, der die Klassifizierung mittels GEAK-Etikette detailliert begründet.

Anfrage GEAK-Beratung

myky arbeitet in der ganzen Schweiz mit GEAK-Expertinnen und -Experten zusammen. Mit Ihren Angaben zum Gebäude, das beurteilt werden soll, suchen wir für Sie eine Fachperson aus Ihrer Nähe, die mit Ihnen Kontakt aufnehmen wird. Ein Erstgespräch ist kostenlos.

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 Was kostet ein GEAK?

Die Kosten für einen GEAK werden von den beauftragten Expertinnen und Experten in Rechnung gestellt. Die Höhe ist vom Aufwand abhängig. Ein vierseitiger GEAK-Bericht für ein Einfamilienhaus ist ab ca. 700 Schweizer Franken zu bekommen. Die meisten Kantone und auch viele Gemeinden unterstützen den GEAK Plus mit einem Förderbeitrag von rund 1000 Schweizer Franken. Diese Möglichkeiten prüft man am besten so früh als möglich mit der beauftragten Expertin oder dem beauftragten Experten. Eine Liste der akkreditierten GEAK-Expertinnen und GEAK-Experten finden Sie auf der Website des Vereins.

 

Experte im Interview: Andreas Meyer Primavesi

Andreas Meyer Primavesi ist dipl. Forstingenieur an der ETH Zürich und war 2009 für den Aufbau und den Betrieb des nationalen Gebäudeprogramms mitverantwortlich. Er wurde 2020 als Geschäftsführer des Vereins GEAK gewählt und ist seit 2015 Geschäftsleiter des Vereins Minergie.

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