So sind Sie während Ihres Sanierungsprojekts gut versichert

Versicherung

Bauzeitversicherung, Bauwesenversicherung, Bauherrenhaftpflichtversicherung: Bei der Sanierung Ihres Eigenheims spielt der Versicherungsaspekt eine wichtige Rolle. Mit Versicherungen lassen sich die Risiken unerwarteter Kosten minimieren. Einen Überblick über verschiedene empfehlenswerte Versicherungen im Rahmen Ihres Sanierungsprojekts finden Sie hier.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Bauzeitversicherung gewährleistet, dass während der Sanierungsphase keine Unterversicherung bei Feuer- und Elementarschäden besteht. 
  • Die Bauwesenversicherung bietet Schutz für bereits hergestellte Bauteile und Materialien, die auf der Baustelle gelagert sind. Sie deckt Schäden durch Diebstahl, Vandalismus und andere unvorhergesehene Ereignisse während der Sanierungsphase.
  • Die Bauherrenhaftpflichtversicherung schützt Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer vor Haftungsansprüchen von Dritten, die während des Sanierungsprojekts Schäden oder Verletzungen erleiden. Sie deckt sowohl Entschädigungen als auch rechtliche Kosten im Falle von Haftungsklagen.

«Stellen Sie sicher, dass Sie die geeigneten Versicherungen für Ihr Sanierungsprojekt haben», sagt Silvan Bittel, Leiter Verkauf Privatkunden bei der GVB Privatversicherungen AG. «Dazu gehören in der Regel die Bauzeitversicherung über die kantonale Gebäudeversicherung und eine Bauwesen- oder Bauherrenhaftpflichtversicherung. Vergewissern Sie sich, dass die Deckungssummen und Bedingungen angemessen sind.»

Die Bauzeitversicherung: Schutz für das Sanierungsprojekt an sich

Mit der Bauzeitversicherung sind Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer auch während der Sanierungsphase vor den Folgen allfälliger Feuer- und Elementarschäden geschützt. «Die Bauzeitversicherung gewährleistet, dass während und auch nach der Sanierungsphase keine Unterversicherung bei Feuer- und Elementarschäden besteht», erläutert Silvan Bittel.

Ein Beispiel: Während der Sanierungsphase wird die neue PV-Anlage auf dem Dach durch Hagel beschädigt. Eine Unterversicherung bedeutet eine Leistungskürzung im Schadenfall.

Die Bauzeitversicherung ist übrigens ab einer gewissen Bausumme in den meisten Kantonen obligatorisch. Im Kanton Bern ist dies zum Beispiel ab einer Bausumme von 25'000 Franken der Fall.

GUSTAVO-Kantone: In diesen Kantonen ist die Gebäudeversicherung nicht obligatorisch

Die Kantone ohne obligatorische Gebäudeversicherung sind die sogenannten GUSTAVO-Kantone: Genf, Uri, Schwyz, Tessin, Appenzell Innerrhoden, Wallis und Obwalden. 

Was deckt die Bauzeitversicherung ab? Ein Beispiel aus der Praxis

Ein Bauunternehmen arbeitet an einer Wohnhaussanierung. Während der Sanierungsphase tritt ein heftiger Sturm auf, der erhebliche Schäden verursacht. Der Sturm reisst das halbfertige Dach des Gebäudes ab und beschädigt die bereits sanierten Fenster und Türen. Da das Bauunternehmen die ordnungsgemässen Sicherheits- und Bauvorschriften eingehalten hat, deckt die Bauzeitversicherung in diesem Fall die Kosten für die Reparatur oder den Wiederaufbau des beschädigten Daches, der Fenster und der Türen.

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Die Bauwesenversicherung: Gut versichert durch die Sanierungsphase

Die Bauwesenversicherung deckt während der Sanierungsphase Schäden an bereits hergestellten und verbauten Bauteilen sowie Materialien, die auf der Baustelle gelagert sind. Die Bauwesenversicherung sichert Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer finanziell ab, falls unerwartete Ereignisse wie Diebstahl auftreten, die das Sanierungsprojekt gefährden.

Was deckt die Bauwesenversicherung ab? Ein Beispiel aus der Praxis

Ein Bauunternehmen hat den Auftrag erhalten, ein Einfamilienhaus zu sanieren. Während der Sanierungsphase werden Baumaterialien auf der Baustelle gelagert. In einer Nacht brechen Einbrecher auf der Baustelle ein. Dabei entwenden sie einen erheblichen Teil der teuren Baumaterialien, darunter Kupferrohre, Elektrokabel und Fensterelemente. Weil das Bauunternehmen im Vorfeld angemessene Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat, um die Baustelle vor Diebstahl oder Vandalismus zu schützen, übernimmt die Bauwesenversicherung in diesem Schadenfall die Kosten für den Ersatz der gestohlenen Baumaterialien. 

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Die Bauherrenhaftpflichtversicherung: Schutz vor Haftungsansprüchen von Dritten

Die Bauherrenhaftpflichtversicherung ist eine weitere wichtige Versicherung, die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer bei einer Sanierung in Betracht ziehen sollten. Sie bietet Schutz vor Haftungsansprüchen von Dritten, die während des Sanierungsprojekts Schäden oder Verletzungen erleiden. Schliesslich kann jemand, der aufgrund von Sanierungsarbeiten auf der Baustelle verletzt wird, Schadenersatzansprüche geltend machen. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung deckt diese Art von Haftungsansprüchen und schützt Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer vor finanziellen Verlusten.

Was deckt eine Bauherrenhaftpflichtversicherung ab? Ein Beispiel aus der Praxis

Ein Bauunternehmen führt Sanierungsarbeiten an einem bestehenden Gebäude durch. Während der Sanierungsarbeiten wird eine Passantin, die sich in der Nähe der Baustelle aufhält, durch herabfallendes Baumaterial verletzt. Sie erleidet Verletzungen und muss medizinisch behandelt werden. Ausserdem reicht die Passantin eine Haftungsklage gegen das Bauunternehmen ein. Sie behauptet darin, dass mangelnde Sicherheitsmassnahmen auf der Baustelle zu ihren Verletzungen geführt haben – zu Unrecht, wie später nachgewiesen werden kann.

Die Bauherrenhaftpflichtversicherung deckt in diesem Fall die medizinischen Kosten der verletzten Passantin sowie Schmerzensgeld ab. «In vielen Fällen besteht beispielsweise durch eine Privathaftpflichtversicherung automatisch auch eine Bauherrenhaftpflichtversicherung bis zu einer Bausumme von 100'000 Franken oder sogar höher», weiss Silvan Bittel. Es sei ausserdem wichtig zu beachten, dass die genauen Leistungen und Bedingungen je nach Versicherungspolice variieren können, so der Experte weiter: «Daher ist es ratsam, die Bedingungen sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls mit einer Versicherungsberaterin oder einem Versicherungsberater zu sprechen, um sicherzustellen, dass Sie den richtigen Schutz für Ihr spezifisches Bauprojekt erhalten.»

Wann rentieren sich diese Versicherungen besonders – und wann nicht?

«Bei grösseren und komplexeren Bauvorhaben ist es ratsam, sich vor unvorhergesehenen Schäden zu schützen. Dies kann erhebliche finanzielle Ausgaben im Falle von Schäden reduzieren», hält Silvan Bittel fest. Hingegen bei kleineren Projekten, die ein geringeres finanzielles Risiko darstellen, wie beispielsweise Malerarbeiten im Haus, könne es gemäss dem Experten angemessen sein, auf zusätzliche Versicherungen zu verzichten.

Experte im Interview: Silvan Bittel

Silvan Bittel ist Leiter Verkauf Privatkunden bei der GVB Privatversicherungen AG. Die Tochtergesellschaft der Gebäudeversicherung Bern (GVB) bietet Versicherungslösungen für Ihr Zuhause.

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