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Das Elektroauto als Stromspeicher nutzen – so funktioniert’s

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Ein Elektroauto ermöglicht umweltfreundliches Fahren und kann auch als Stromspeicher genutzt werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, den Strom aus der Photovoltaikanlage im Akku des Autos zu speichern und bei Bedarf im Haus zu nutzen. Hierfür muss das E-Auto jedoch bidirektionales Laden unterstützen, was bereits einige Modelle in der Schweiz tun. Was V2H mit bidirektionalem Laden zu tun hat, welche Vorteile es mit sich bringt und wie der Stand der Technik in der Schweiz aussieht.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Vehicle-to-Home-Technologie (V2H) ermöglicht es, dass im Akku des E-Autos gespeicherter Strom ins Energienetzwerk des Hauses fliessen kann.
  • Als Stromspeicher dienen nur Elektroautos, die bidirektional laden können.
  • Neben dem Elektroauto mit entsprechendem Lade-Stecker muss auch die kompatible Wallbox vorhanden sein, um das Auto als Stromspeicher zu nutzen.
  • Zu den grössten Vorteilen des E-Autos als Speicher zählt, dass der Strom aus der Photovoltaikanlage optimal genutzt werden kann.

Elektroautos sind ein wichtiger Bestandteil der Mobilitätswende. Sie könnten künftig aber auch dabei helfen, den mit der eigenen Photovoltaikanlage produzierten Strom effizienter zu nutzen. Denn wenn der Akku eines E-Autos als Stromspeicher genutzt wird, kann er die gespeicherte Solarenergie ins Energienetz des Eigenheims abgeben, wenn die Sonne gerade nicht scheint. 

Dadurch hilft ein Elektroauto dabei, die Nutzung der volatilen Sonnenenergie zu optimieren und den Eigenverbrauch zu erhöhen, statt überschüssig produzierten Strom ins öffentliche Stromnetz zu leiten. Du bist also seltener auf die Energie deines Stromanbieters angewiesen.

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So nutzt du dein E-Auto als Stromspeicher im Eigenheim

Was nach Zukunftsmusik klingt, ist keine Neuheit. Es wird bereits seit mehreren Jahren an der sogenannten Vehicle-to-Home-Technologie (V2H) geforscht. Dabei wird die hohe Speicherkapazität des Akkus vom E-Auto genutzt, um den selbst produzierten Strom zu speichern und bei Bedarf wieder ins Gebäude einzuspeisen.

Ein Elektroauto funktioniert jedoch nur als Stromspeicher, wenn es bidirektionales Laden, also das Laden in beide Richtungen, ermöglicht. Aber auch die kompatible Wallbox sowie die Ladekabel und Stecker müssen bidirektionales Laden sowie die sogenannte Smart-Grid-Technologie unterstützen. Durch Letztere werden Stromerzeugung, Speicherung und Verbrauch genau aufeinander abgestimmt. Diese zentrale Steuerung des Stromflusses schützt nicht zuletzt das Gebäude- sowie das Fahrzeugnetz vor Überlastung. 

Bidirektionales Laden – Definition 

Anders als beim heute noch üblichen monodirektionalen Laden kann der Strom beim bidirektionalen Laden in beide Richtungen fliessen: Sowohl von der Ladequelle in den Akku des Autos als auch vom Akku zurück ins Stromnetzwerk des Gebäudes.

Vorteile: Warum sich bidirektionales Laden für dich lohnt

  • Der Strom, den die eigene Photovoltaikanlage generiert, kann bis zu 100 Prozent selbst genutzt werden, statt ins öffentliche Netz zu fliessen.
  • In Zeiten, in denen die Photovoltaikanlage kaum oder keinen Strom produziert – bei niedriger Sonneneinstrahlung oder nachts – kann die ins Elektroauto eingespeiste Energie genutzt werden. Dadurch sinkt die Abhängigkeit vom Stromanbieter und die Autarkie steigt.
  • Je höher der Anteil an selbst produzierter Energie im gesamten Energieverbrauch ist, umso schneller amortisiert sich die Photovoltaikanlage.
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Bidirektionales Laden: Aktueller Stand in der Schweiz

Seit Januar 2022 ist die Anmeldung bidirektionaler Ladestationen in der Schweiz mittels technischem Anschlussgesuch (TAG) möglich. Ein solches Anschlussgesuch muss generell gestellt werden, wenn du eine Wallbox installierst. Hierfür wende dich an deinen Netzanbieter.

Weit verbreitet ist die Technologie bisher jedoch noch nicht. Das liegt unter anderem daran, dass noch nicht alle Anschlüsse das bidirektionale Laden unterstützen. Damit die Nutzung von Elektroautos als Speicher in Zukunft attraktiver wird, müssten sämtliche Steckertypen für das Laden in beide Richtungen geeignet sein. Zudem sind die entsprechenden Wallboxen aktuell noch sehr kostspielig. Kurz gesagt: Die Technologie um V2H entwickelt sich laufend weiter und dürfte in Zukunft eine immer grössere Rolle spielen. 

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Welche Modelle von Elektroautos können als Stromspeicher verwendet werden?

Aktuell gibt es in der Schweiz mehrere Modelle, die als Speicher genutzt werden können, wie zum Beispiel:

Volkswagen ID.-Reihe: Modelle wie ID.3, ID.4, ID.5, ID.7 und ID. Buzz (ab Batteriegröße 77 kWh) sind mit dem neuesten Softwareupdate für bidirektionales Laden freigegeben. Dies ermöglicht die Nutzung der Fahrzeugbatterie als Stromquelle für das Eigenheim. ​
Honda e: Dieses Modell unterstützt bereits seit längerem bidirektionales Laden und ist in der Schweiz verfügbar.​
Hyundai Ioniq 5 und Kia EV6: Diese Fahrzeuge bieten ebenfalls bidirektionales Laden, allerdings variiert die Verfügbarkeit je nach Markt und Modellversion.

Diese Fahrzeuge verfügen über ein sogenanntes CHAdeMO-Schnellladekabel, das den Stromfluss in beide Richtungen möglich macht. CHAdeMO ist in Europa kein Standard, es gibt jedoch in der Schweiz und international erste Hersteller von bidirektionalen Ladestationen mit CHAdeMO-Steckern.

Welche Wallboxen unterstützen bidirektionales Laden?

Um das E-Auto als Stromspeicher nutzen zu können, ist eine entsprechende Wallbox erforderlich. Derzeit gibt es zum Beispiel die folgenden Modelle auf dem Schweizer Markt:

  • Sun2Wheel Two-Way-20: Diese 22-kW-Wallbox wurde speziell für die Volkswagen ID.-Modelle entwickelt und ist ab Juni 2025 erhältlich. Sie nutzt das von Volkswagen freigegebene Kommunikationsprotokoll und ermöglicht das bidirektionale Laden über den CCS-Stecker.

  • Fronius Wattpilot Flex: Obwohl primär für das einseitige Laden konzipiert, bietet diese Wallbox eine dynamische Ladesteuerung, die eine effiziente Nutzung von Solarstrom ermöglicht. Eine direkte bidirektionale Funktionalität ist jedoch nicht integriert.

Was kostet eine bidirektionale Wallbox und welche Fördermittel gibt es?

Die Anschaffungskosten für eine bidirektionale Wallbox liegen derzeit bei etwa 12'000 Franken, Die Preise können je nach Anbieter und spezifischen Anforderungen variieren.

In einigen Kantonen werden Förderprogramme angeboten, die Zuschüsse von für die Installation von bidirektionalen Ladestationen gewähren. Es empfiehlt sich, bei den lokalen Energieversorgern oder Förderstellen aktuelle Informationen einzuholen.

Lohnt sich das E-Auto als Stromspeicher finanziell?

Bidirektionale Wallboxen kosten derzeit noch mehrere Tausend Franken und sind nicht flächendeckend förderfähig. Einige Kantone unterstützen jedoch Pilotprojekte mit Zuschüssen. Langfristig kann sich die Investition durch geringere Stromkosten und mehr Unabhängigkeit vom Netzbetreiber auszahlen – besonders in Kombination mit einer PV-Anlage.

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