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Das Umkehrdach: Die langlebige Form des Flachdachs

Umkehrdach: Diese Vorteile hat ein Umkehrdach

Wollen Sie bei Ihrem Eigenheim auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit setzen? Dann sollten Sie sich den Bau eines Umkehrdaches überlegen. Das Umkehrdach ist eine besonders langlebige Art des Flachdaches. Der Grund für die Langlebigkeit steckt in der Konstruktion. Machen Sie sich in unserem Artikel über die Eigenschaften eines Umkehrdaches schlau.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bei einem Umkehrdach bildet die Dämmung die oberste Schicht des Daches. Die Abdichtung ist somit vor Wettereinflüssen geschützt.
  • Umkehrdächer sind sehr langlebig und müssen erst nach etwa 40 Jahren saniert werden. Sie eignen sich besonders gut zur Dachbegrünung.
  • Falls ein Umkehrdach nicht über eine wasserableitende Trennlage verfügt, kann es zu Wärmeverlust oder Tauwasserbildung kommen. Dies kann man aber durch eine korrekte Konstruktion vermeiden.

Wie funktioniert ein Umkehrdach?

Ein Umkehrdach ist eine Art des Flachdaches. Wie der Name vermuten lässt, ist das spezielle am Umkehrdach die Konstruktion, die umgekehrt aufgebaut ist als jene von konventionellen Dächern. Die Dämmung bildet beim Umkehrdach die oberste Schicht. Somit liegt sie über der Abdichtung und schützt diese vor Wettereinflüssen. Die Lebensdauer der Abdichtung wird dadurch erhöht. «Eine Dampfsperre auf der Unterseite der Dachkonstruktion ist allerdings zwingend», sagt Beat Kämpfen, Dipl. Architekt und Geschäftsführer der Kämpfen Zinke + Partner AG.

Welcher Dämmstoff eignet sich für ein Umkehrdach?

Die Dämmung ist beim Umkehrdach die oberste Schicht und somit Witterungseinflüssen ausgeliefert. Das Dämmungsmaterial muss darum besonders robust sein. Herkömmlicherweise werden Platten aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum verwendet, kurz XPS. Das Material bietet eine gute Wärmedämmung und ist sehr belastbar. XPS ist jedoch nicht UV-beständig, darum muss darauf ein Vlies (= ein spezieller Stoff mit Schutz- & Trennfunktion) sowie eine Auflast, meist Kies, platziert werden.

Was ist Polystyrol-Hartschaum?

Polystyrol-Hartschaum ist ein Dämmmaterial aus Kunststoff. Es ist unempfindlich gegen Druck und Wasser, leicht, und besitzt sehr gute Wärmedämmungseigenschaften. Aufgrund seiner Resistenz kann Polystyrol-Hartschaum auch problemlos recycelt werden.

Wie lange hält ein Umkehrdach?

Ein Umkehrdach hält etwa 40 Jahre, also doppelt so lang wie ein herkömmliches Flachdach. Grund dafür ist, dass die Abdichtung durch die Dämmung besser geschützt ist. Dies verlängert ihre Lebensdauer.

Die Vorteile des Umkehrdachs

«Der Vorteil des Umkehrdachs ist vor allem die lange Lebensdauer, da die Dachhaut weniger Temperatur- und Feuchteschwankungen ausgesetzt ist», so Beat Kämpfen. Ein Umkehrdach müssen Sie erst nach etwa 40 Jahren sanieren lassen. Falls eine Sanierung aber nötig wird, gestaltet sich diese durch den einfachen Schichtenaufbau simpler als bei anderen Dächern. «Das macht Umkehrdächer auch zu einer guten und einfach auszuführenden Variante zur energetischen Nachrüstung von Flachdächern», sagt der Experte.

Das Umkehrdach eignet sich durch die Bauart auch besonders dazu, begrünt zu werden. Dazu muss über der Dämmung eine gut belüftete Drainageschicht liegen. Ein Umkehrdach können Sie auch bestens als Terrasse nutzen. Dazu werden statt Kies als Auflast Betonplatten verlegt.

So ist ein Umkehrdach aufgebaut

1. Oberste Schicht: Auflast
Die Auflast besteht aus Kies oder Betonplatten. Sie schützt vor Wettereinflüssen.
2. Schicht: Dachflies
Der Dachflies schützt die Hartschaumplatte vor einer mechanischen Abnutzung.
3. Schicht: Hartschaumplatten
Die Hartschaumplatten dienen der Wärmedämmung.
4. Schicht: Abdichtung
Dichtet das Dach gegen Feuchtigkeit ab.
5. Schicht: Bitumenschicht
Die Bitumenschicht gleicht die Unebenheiten der Betondecke aus.

Die Nachteile des Umkehrdachs

Bei starkem Regen oder Schnee kann es bei einem Umkehrdach zu Wärmeverlust kommen. Die Ursache ist Regenwasser, welches in die Dämmschicht eindringt. Falls ein Umkehrdach nicht sauber konstruiert wurde, kann Tauwasserbildung an der Decke entstehen. Das passiert, wenn die abgekühlte Deckenkonstruktion mit der warmen Raumluft im inneren zusammentrifft. Dieses Problem tritt vor allem bei plötzlichen Regenschauern im Sommer auf. Diese Probleme lassen sich aber durch eine wasserableitende Trennlage, welche das Wasser abführt, vermeiden.

Welche Fachleute kommen bei einer Dachsanierung in Frage?

Für Bedachungen aller Art sind Sie bei Dachdeckerbetrieben gut aufgehoben. Diese kümmern sich um die Dämmung, Sanierung und den Bau von Dächern. Zuvor sollten Sie sich aber energetisch beraten lassen. Eine gute Wahl ist hier der GEAK Plus-Bericht. Dabei wird nicht nur der energetische Zustand Ihres Eigenheims analysiert, sondern Ihnen werden auch konkrete Massnahmen aufgezeigt. Für eine bessere Übersicht können Sie den Bericht dann im myky-Sanierungsplaner hochladen.

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