Einblasdämmung – bestehende Hohlräume im Gebäude sinnvoll nutzen

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Die Einblasdämmung ist eine kostengünstige und schnelle Methode zur Dämmung von Fassaden, Dächern, Decken und Böden. Das Dämmmaterial wird dabei durch kleine Öffnungen in bestehende Hohlräume eingelassen und verdichtet. Deshalb eignet sich die Methode optimal für die energetische Sanierung.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bei einer Einblasdämmung wird der Dämmstoff mit Druck in einen Hohlraum eingelassen und verdichtet.
  • Für Einblasdämmungen können organische, mineralische oder synthetische Dämmstoffe verwendet werden.
  • Eine Einblasdämmung ist in der Regel vergleichsweise kostengünstig und in wenigen Jahren amortisiert.

Die wichtigste Voraussetzung für eine effektive Einblasdämmung sind ausreichend grosse Hohlräume im Gebäude. Diese findet man beispielsweise in Steildächern oder zwischen den Wänden eines zweischaligen Mauerwerks. Bei einer Einblasdämmung wird loses Dämmmaterial mit hohem Druck durch kleine Öffnungen in die Hohlräume geblasen und verdichtet. So passt sich das Material genau in die Form – und sorgt dadurch für eine effektive Dämmung.

Die Öffnungen werden nach Beendigung der Arbeiten wieder verschlossen. Eine Einblasdämmung lässt sich also ohne aufwändige bauliche Massnahmen umsetzen. Das spart Zeit und Kosten und macht die Methode beliebt für energetische Sanierungen.

Welches ist das beste Material für eine Einblasdämmung?

Bei der Materialwahl stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen. Organische Einblasdämmstoffe sind beispielsweise aus Altpapier gewonnene Zelluloseflocken oder Holzfasern. Barbara Jehle, Baubiologin und Geschäftsführerin JUH ecoconsulting GmbH, weiss: «Zellulose erfreut sich grosser Beliebtheit und eignet sich bestens als Einblasdämmung.» Die Verarbeitung soll gemäss der Expertin aber durch Fachfirmen und mit grosser Sorgfalt ausgeführt werden. «Dabei ist insbesondere auf einen wärmebrückenfreien Einbau zu achten», erklärt die Expertin. Zu den mineralischen Dämmstoffen zählen unter anderem Granulate aus Stein- oder Glaswolle, Perlite oder Aerogel. Zu guter Letzt eignen sich auch synthetische Materialien wie Polyurethan-Granulat (PUR-Granulat) oder EPS-Granulat (Styropor) für die Einblasdämmung.

«Zellulose erfreut sich grosser Beliebtheit und eignet sich bestens als Einblasdämmung.»

Die verschiedenen Stoffe verfügen alle über unterschiedliche Eigenschaften bezüglich Dämmleistung, Brandschutz, Kosten und Nachhaltigkeit. So leitet Aerogel beispielsweise Wärme nur sehr schlecht, weshalb es eine hervorragende Dämmleistung bietet. Mit Stein- oder Glaswolle hingegen profitieren Sie von einem sehr guten Brand- und Lärmschutz sowie tiefen Kosten, während organische Dämmstoffe besonders nachhaltig sind.

Wann lohnt sich eine Einblasdämmung?

Damit die Einblasdämmung eine ausreichende Dämmwirkung erreicht, müssen die Hohlräume in der Gebäudehülle genügend breit sein. Als Faustregel gilt, dass sich eine Einblasdämmung ab einer Breite von 3,5 bis 4 Zentimetern lohnt. Und je breiter die Dämmschicht ist, desto mehr lohnt sich eine Einblasdämmung aufgrund der geringen Materialkosten.

Wie lange hält eine Einblasdämmung?

Richtig durchgeführt, kann eine Einblasdämmung mehrere Jahrzehnte lang wertvolle Dienste leisten. Die Umsetzung sollten Sie dabei unbedingt einer spezialisierte Bautechnik-Firma überlassen. Das Einfüllen des Dämmmaterials in die nicht einsehbaren Hohlräume erfordert viel Erfahrung und Geschick. Bei einer nicht fachgerechten Durchführung besteht das Risiko, dass das Material nicht optimal verdichtet. In diesem Fall können Wärmebrücken entstehen, welche den Verlust von Heizwärme oder gar Schimmelbildung verursachen können.

Kostengünstig und effektiv – die Einblasdämmung

Neben der Wahl des Materials beeinflusst auch die Komplexität des Gebäudes die Kosten für eine Einblasdämmung stark. Hat Ihr Haus beispielsweise eine besonders verwinkelte Fassade oder muss im Vorfeld Dämmmaterial entfernt werden, steigen die Kosten an. Dennoch kostet die Einblasdämmung im Normalfall deutlich weniger als andere Dämmungen.

In vielen Kantonen werden Einblasdämmungen zudem finanziell gefördert. Wenn Sie Fördermassnahmen nutzen können, ist die Investition in eine Einblasdämmung durch die tieferen Heizkosten in der Regel bereits nach wenigen Jahren amortisiert.

 Vor- und Nachteile der Einblasdämmung 

Vorteile Nachteile
effektive Wärmedämmung Wärmebrücken können nachträglich nicht mehr saniert werden
geringere Heizkosten und höherer Wohnkomfort geringere Heizkosten und höherer Wohnkomfort
kostengünstig Dämmung kann nur so breit sein wie der bestehende Hohlraum
in der Regel in 1-2 Arbeitstagen umgesetzt  

 

Expertin im Interview: Barbara Jehle

Barbara Jehle ist Baubiologin, Dozentin für Bauökologie und Geschäftsführerin der JUH ecoconsulting GmbH. Die Expertin verfügt über eine langjährige Erfahrung in der nachhaltigen Materialkonzeption und Raumluft-Analytik.

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