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Mehr als nur Giesswasser: So kannst du Regenwasser sammeln und nutzen

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Regenwasser wird von den meisten Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern vor allem zur Gartenbewässerung genutzt. Dabei gibt es zahlreiche weitere Einsatzgebiete. Diese schonen nicht nur die Umwelt und unsere Ressourcen, sondern auch das Portemonnaie. Die richtige Nutzung von Regenwasser hilft ausserdem, die Kläranagen zu entlasten und den Grundwasserspiegel zu schonen. Das musst du über die Sammlung und Nutzung von Regenwasser wissen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Es gibt viele Gründe, Regenwasser zu sammeln. Neben Ressourcenschonung und Umweltschutz ist auch die Kostenersparnis ein wichtiger Grund dafür, Trinkwasser durch Regenwasser zu ersetzen.
  • Bei der Sammlung von Regenwasser muss man unter anderem folgende Punkte berücksichtigen: Zweck der Nutzung, technische Anforderungen, Hygiene sowie auch Vorschriften und gegebenenfalls Bewilligungen von Kanton oder Gemeinde.
  • Für das Sammeln von Regenwasser gibt es drei verschiedene Möglichkeiten: einfache Oberflächenlösung, unterirdische Speicherung, hausintegriertes System. Je nach Zweck und Grösse des Gartens, gilt es, die richtige Option für sich zu finden.
  • Damit du bei der Planung und Installation deines Regenwassersystems nichts vergisst, kannst du ganz einfach unsere Checkliste nutzen.

Das Sammeln und Nutzen von Regenwasser lohnen sich aus diversen Gründen. Wer Energie sparen und den persönlichen CO₂-Ausstoss reduzieren will, kann in einigen Bereichen des täglichen Lebens auf Regenwasser anstatt Trinkwasser setzen. Das spart zudem auch Kosten und kann die Lebensdauer von Haushaltsgeräten und Gartentools verlängern, weil sie weniger mit Kalk belastet werden. Nicht zuletzt freuen sich auch die Pflanzen über weiches und kalkarmes Regenwasser. Um Regenwasser sinnvoll zu nutzen, gilt es aber ein paar Vorgaben zu beachten. Auch die Art der Wassersammlung sollte vorab gut überlegt sein, um langfristig davon profitieren zu können.

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Darum ergibt es Sinn, Regenwasser zu sammeln

Egal, ob man Regenwasser auf dem Balkon sammelt oder als umfangreiches hausinternes System – es gibt zahlreiche Vorteile, die für die Nutzung von Regenwasser sprechen:

  • Umweltschutz und Ressourcenschonung

Die Aufbereitung von Trinkwasser ist sehr energieintensiv und verbraucht viele Ressourcen. Nutzt man Regenwasser, kann man den Wasserverbrauch reduzieren und spart entsprechend Trinkwasser. Denn: Etwa 50 Prozent des täglichen Wasserverbrauchs im Haushalt werden für Anwendungen genutzt, für die man im Grund der Dinge gar kein Trinkwasser benötigt – unter anderem für die Toilettenspülung, die Gartenbewässerung, den Hausputz oder die Autowäsche.

  • Kostenersparnis

Die Nutzung von Trinkwasser zu reduzieren, bedeutet auch die Wasserkosten zu senken. Zum Beispiel kann man mit einer Zisterne oder Regentonne den Wasserbedarf für den gesamten Garten ganz einfach durch Regenwasser decken. 

  • Hochwasserschutz

Regenwassernutzung fördert den Hochwasserschutz: Durch die Sammlung von Regenwasser wird der Abfluss bei Starkregen reduziert und die Kanalisationen wird entlastet. Wer also Regenwasser sammelt, hilft das Risiko von Überschwemmungen zu senken und leistet einen Beitrag zum lokalen Hochwasserschutz.

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  • Regenwasser ist besser für die Pflanzen

Viele Pflanzen vertragen weiches Wasser, also Regenwasser, besser als hartes und kalkhaltiges Trinkwasser. Kalkarmes Wasser lässt Blumen und Gemüse oft besser gedeihen und hinterlässt keine Ablagerungen auf den Blättern oder dem Boden.

  • Weniger Kalkablagerungen

Regenwasser ist aber nicht nur für Pflanzen von Vorteil. Auch die Lebensdauer von Haushalts- und Gartengeräten wie Waschmaschine, Toilette, Sprinkler, Gartenpumpe & Co. profitiert von weichem Wasser. Vor allem in Gebieten mit besonders hartem Wasser solltest du den Einsatz von Regenwasser für den Haushalt in Erwägung ziehen.

Tipp

Du kannst den Härtegrad deines Wassers gleich hier auf www.wasserhaerteschweiz.ch nachsehen.

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Das musst du bei der Sammlung von Regenwasser beachten

Häufig taucht die Frage auf, ob man bei der Sammlung von Regenwasser spezielle Rahmenbedingungen erfüllen oder rechtliche Vorgaben beachten muss. Grundsätzlich ist das Sammeln von Regenwasser in der Schweiz erlaubt. Dennoch muss man ein paar Punkte bei der Nutzung von Regenwasser beachten:

  1. Zweck der Nutzung

    Regenwasser darf nicht als Trinkwasser genutzt werden. Erlaubte Verwendungen sind die Gartenbewässerung, die Nutzung für den Haushalt (WC-Spülung, Waschmaschine, etc.) und für Tätigkeiten wie Autowaschen.

    Der Zweck der Nutzung wird vom jeweiligen Kanton bzw. der Gemeinde festgelegt, basierend auf den bundesrechtlichen Vorgaben.

  2. Technische Anforderungen

    Die Sammelanlage sollte aus undenklichen Materialien, wie Beton, Edelstahl oder Kunststoff bestehen. Des Weiteren wird ein Filter- oder Sedimentationssystem empfohlen. Jedes System sollte auch einen Überlauf haben, der an die Kanalisation oder eine Versickerung angeschlossen ist.

  3. Hygiene

    Aus Hygienegründen sollte man auf eine regelmässige Wartung und Reinigung der Anlage achten. Ausserdem muss die Regenwasserleitung bei hauseigenen Systemen klar von der Trinkwasserleitung getrennt sein.

    Wichtig: Auch sauberes Regenwasser ist nicht zum Trinken geeignet! Regenwasser sollte nur für Anwendungen ohne direkten Kontakt genutzt werden. 

  4. Vorschriften und Bewilligungen

    In manchen Kantonen und Gemeinden brauchst du vor allem für den Bau einer unterirdischen Zisterne eine eigene Baubewilligung. Auch gibt es häufig hydraulische Anforderungen. Unter anderem damit das Sammeln des Regenwassers nicht einer Überlastung der Entwässerungssysteme führt.

So sammelst du das Regenwasser am besten

Es gibt drei grundlegende Varianten, wie man Regenwasser sammeln und speichern kann: einfache Oberflächenlösungen, unterirdische Speicherung und hausintegrierte Systeme.

Einfache Oberflächenlösungen

Bei sogenannten Oberflächenlösungen wird das Regenwasser über Fallrohre von der Dachrinne in Eimer, Regentonnen oder Regenfässer geleitet. Diese Option ist leicht zu installieren und leicht zugänglich. Das gesammelte Wasser kann einfach per Hand entnommen werden. Der Nachteil: Tonnen und Fässer haben eine begrenzte Speicherkapazität. Man kann sie aber je nach System mit einer Pumpe verknüpfen.

Diese Oberflächenlösungen sind vor allem für kleinere Gärten, Terrassen oder Balkone geeignet.

Unterirdische Speicherung

Bei der unterirdischen Speicherung von Regenwasser muss der Garten ausgehoben und ein entsprechender Tank oder eine Zisterne eingegraben werden. Diese Behälter haben zwar eine Speicherkapazität von mehreren tausend Litern, der Aufwand ist aber auch entsprechend höher. Unter anderem muss gegebenenfalls eine Bewilligung bei der Gemeinde eingeholt werden. Auch die Kosen für Planung und Umsetzung sind höher als bei oberirdischen Systemen. Das gesammelte Wasser muss mit einer Pumpe entnommen werden.
 
Die unterirdische Speicherung eignet sich daher primär für grosse Gärten, wo ausreichend Platz für die unterirdische Zisterne vorhanden ist.

Hausintegrierte Systeme

Bei hausintegrierten Systemen wird das Regenwasser ebenfalls in einem unterirdischen Tank gespeichert. Eine Pumpe bringt das Regenwasser über ein vom Trinkwasser getrenntes Rohrsystem zu den Verbrauchsanlagen – beispielsweise Toilettenspülung, Waschmaschine oder zur Gartenbewässerung. Bei einer normalen unterirdischen Speicherung gibt es keine Verbindung zum hauseigenen Rohrsystem.
 
Diese System ist vor allem dann sinnvoll, wenn man Regenwasser auch für den Haushalt verwenden möchte.

Tipp

Damit das Regenwassersystem lange und auch wirklich sauberes Wasser liefert, solltest du auf regelmässige Wartung achten. Filter und Siebe sollten mindestens ein- bis zweimal pro Jahr gereinigt werden. Auch den Tank solltest du auf Ablagerungen und Gerüche kontrollieren und die Dachrinne immer sauber halten.

Checkliste

Diese Punkte solltest du vor der Entscheidung beziehungsweise der Anschaffung eines Sammelsystems beachten:

  • Wasserpreis an deinem Wohnort – Zahlt sich für dich die Investition in ein Sammelsystem im Vergleich zu dem (vielleicht) niedrigen Wasserpreis aus?
  • Niederschlagsmenge in deiner Region – Regnet es an deinem Wohnort genug, um ausreichend Regenwasser nutzen zu können?
  • Dein geplanter Verbrauch für den Haushalt – Für welche Haushaltsgeräte und Tätigkeiten kannst du möchtest du in Zukunft Regenwasser nutzen?
  • Die Grösse deines Gartens – Wie viel Fläche und welche Pflanzen sollen in Zukunft gegossen werden?
  • Platzangebot für das System – Passt in deinen Garten sogar ein Erdwassertank oder doch nur eine kleine Regentonne?
  • Kosten – Einfache Regentonnen sind schon ab 25 Franken erhältlich, grosse Erdwassertanks können hingegen bis zu mehrere tausend Franken kosten.

Fazit – Welches Regenwassersystem ist für dich die beste Option?

Die Nutzung von Regenwasser ergibt aus mehreren Gründen auf jeden Fall Sinn. Auch wenn das Regenwasser nur in einem kleinen Eimer gesammelt werden kann und zum Giessen von Balkonpflanzen genutzt wird, hat man schon Trinkwasser und Kosten dafür gespart und den Pflanzen mit weichem Regenwasser was Gutes getan. Wer also die Möglichkeit hat, Regenwasser in grösseren Mengen zu nutzen, sollte dies unbedingt tun. Zum Beispiel hat auch der Einsatz einer Regentonne für die Gartenbewässerung keine negativen Seiten, ist kostengünstig und leicht umsetzbar.

Am Ende musst du aber selbst entscheiden, was die passende Lösung für dich ist. Das hängt von mehreren Faktoren ab: wie viel Platz du für die Sammlung hast und wie gross dein Garten ist, wofür du das Regenwasser nutzen möchtest und die Menge, die du dafür benötigst. Wenn du unsicher bist, was für dich das passende System ist und was du dafür alles benötigst, lass dich von einer Fachperson beraten.

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