So einfach kühlen Sie Ihr Haus ohne Klimaanlage
23 Grad Aussentemperatur sind für den menschlichen Kreislauf optimal, um die Körpertemperatur zu regulieren. Damit kann es im Sommer mit langen Hitzeperioden aber schnell vorbei sein und auch die Nächte bringen dann oftmals kaum eine spürbare Abkühlung. Mit einer Klimaanlage ist eine angenehme Raumtemperatur zwar einfach erreicht, doch die Geräte brauchen viel Strom. Zum Glück gibt es nachhaltige und günstige Methoden, mit denen Sie die Hitze aus Ihrem Haus verbannen können.
Das Wichtigste in Kürze
- Richtiges Lüften und ein passender Sonnenschutz helfen Ihnen im Alltag schnell und einfach gegen Hitze.
- Mit der richtigen Aussenisolation und einer guten Dämmung können Sie der Wärmeentwicklung in Ihrem Haus nachhaltig vorbeugen.
- Lüftungsanlage und Wärmepumpe können im Sommer zu Kühlgeräten umfunktioniert werden.
Tipps zum Kühlen der Räume ohne Klimaanlage
Mit einfachen Tipps für den Alltag lässt sich im Sommer die Wärme draussen halten – klimafreundlich und ohne Strom:
Richtig lüften
Tagsüber sollten die Fenster geschlossen bleiben. Die beste Zeit zum Lüften ist in der Nacht oder den frühen Morgenstunden, wenn es draussen noch kühl ist. Für einen optimalen Durchzug öffnen Sie alle Fenster und Türen 10 bis 15 Minuten gleichzeitig – so kann warme Luft entweichen und kühle Luft einströmen. Mittags und nachmittags sollten die Fenster im Sommer aufgrund der hohen Aussentemperatur geschlossen bleiben.
Elektrogeräte abdrehen
Das senkt nicht nur den Stromverbrauch – Laptop, Lampen & Co. geben selbst im Standby-Modus Wärme ab. Daher sollten Sie Ihre Elektrogeräte, wann immer es möglich ist, komplett vom Stromnetz nehmen, damit sie keine unnötige Hitze erzeugen.
Teppiche aus den Wohnräumen verbannen
Teppiche sind wahre Hitzespeicher. Sie nehmen viel Wärme auf und geben diese dann langsam wieder an den Raum ab. Das gilt auch für Kissen und Kuscheldecken auf dem Sofa oder dem Bett. Daher gilt: Lassen sie möglichst wenige Textilien im Sommer in den Wohnräumen liegen.
Feuchte Wäsche als Klimagerät
Nasse Handtücher oder Bettwäsche auf einem Wäscheständer haben eine ähnliche Wirkung wie eine Klimaanlage – durch die verdampfende Feuchtigkeit entsteht Verdunstungskälte und die Temperatur im Raum sinkt.
Hilfsmittel für einen guten Schlaf
Eine atmungsaktive sowie feuchtigkeitsabsorbierende Sommerbettdecke oder eine kalte Wärmflasche helfen Ihnen in heissen Sommernächten, einen kühlen Kopf zu bewahren. Mit kaltem Wasser gefüllt, erzielen Sie mit einer Wärmflasche den gegenteiligen Effekt und können Ihren Körper kühlen.
Übrigens: Auch duschen mit lauwarmem statt kaltem Wasser und kaltes Essen, wie ein leichter Salat, wirken kühlend auf den Körper.
Langfristige Massnahmen, um Ihr Haus im Sommer zu kühlen
Der Einbau einer Klimaanlage ist verlockend, um gut durch Hitzeperioden im Sommer zu kommen. Doch es gibt deutlich klimafreundlichere Alternativen, mit denen Sie langfristig auch das Portemonnaie schonen:
Ein passender Sonnenschutz
Sie sollten direkte Sonneneinstrahlung vermeiden und die Rollläden geschlossen halten. Wichtig: die Beschattung sollte aussen angebracht sein, weil die Sonne sonst trotzdem direkt auf das Fenster trifft.
Wenn weder Rollläden noch Fensterläden zur Verfügung stehen, dann bieten helle und blickdichte Gardinen eine Alternative, weil sie das Sonnenlicht reflektieren. Auch Sonnensegel vor den Fenstern halten die Sonneneinstrahlung zuverlässig ab. Eine Sonnenschutzverglasung ist ebenfalls eine langfristige und vor allem nachhaltige Investition, um direkte Sonneneinstrahlung abzuhalten.
Eine hochwertige Aussenisolation
Die Hitze kommt nicht nur durch die Fenster in die Räume, sondern auch durch die Hauswände. Bei langanhaltend hohen Temperaturen heizen sich die Aussenwände auf und geben die Wärme dann nach innen ab. Um dem vorzubeugen ist eine hochwertige Aussenisolation zur nachhaltigen Kühlung unerlässlich. Um Heizkosten im Winter und Stromkosten für die Klimaanlage im Sommer zu sparen, sollte eine passende Dämmung bei der Sanierung Ihres Hauses berücksichtigt werden.
Ergänzend dazu gibt es auch die Möglichkeit, nachhaltige Dämmstoffe einzusetzen.
Erweiterung der Lüftungsanlage im Sommer
Im Winter dient die Lüftungsanlage zur energieeffizienten Beheizung der Wohnräume, indem ein Wärmetauscher der hinausströmenden Luft Wärme entzieht und damit die hereinströmende Luft erwärmt. Mit einem sogenannten Sommerbypass können Sie diesen Vorgang umgehen und es erfolgt keine Erwärmung der Luftzufuhr. Da die Luft aber nicht zusätzlich gekühlt wird, sollten Sie die Lüftungsanlage nur in der Nacht oder am Morgen nutzen, wenn es draussen noch kühl ist.
Wärmepumpe zur Raumkühlung nutzen
Wussten Sie, dass einige Wärmepumpen auch zum energieeffizienten Kühlen der Wohnräume genutzt werden können? Sogenannte reversible Wärmepumpen können den Kreislauf der Kühlflüssigkeit, welcher im Winter die Wärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser ins Heizsystem leitet, umkehren. So können Sie die bestehende Wand- und Fussbodenheizung zum Kühlen nutzen.
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