Wie Sie mit Permakultur nachhaltig gärtnern
Ein Permakultur-Garten bringt gleich mehrere Vorteile für den Gemüsegarten mit sich: Sie ernten Gemüse in Bio-Qualität und kommen ohne den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln aus. Das schont die Umwelt und spart Geld und Zeit. Zudem leisten Sie damit einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt im Siedlungsraum. Wie Sie eine Permakultur anlegen und Tipps für nachhaltiges Gärtnern.
Das Wichtigste in Kürze:
- Permakultur ist eine Anbaumethode, bei der das Handeln im Einklang mit der Natur im Zentrum steht. Chemische Düngemittel und Pestizide sind tabu.
- Ein Permakultur-Garten ist weniger zeitintensiv und wassersparend. Weitere Vorteile
- Der Boden wird, wenn immer möglich, mit Mulch vor Hitze oder Kälte geschützt.
- Für den Anbau im Permakultur-Garten eignet sich fast jedes Gemüse. Dabei sollte auf die Pflanzkombination geachtet werden.
Was bedeutet Permakultur?
Permakultur ist ein nachhaltiges Konzept für den Gartenbau und die Landwirtschaft. Im Zentrum steht das Handeln im Einklang mit der Natur. Permakultur beruht auf drei Grundsätzen: Die Erde und die Menschen schonen sowie die Ressourcen gerecht teilen. Bei der Permakultur werden natürliche Kreisläufe und Ökosysteme nachgeahmt, weshalb Monokulturen tabu sind. Dadurch kann der Wasserverbrauch minimiert und der Einsatz von chemischen Mitteln ganz vermieden werden. Stattdessen sorgen Insekten und Kleinstlebewesen für reiche Ernten.
Was spricht für Permakultur?
Bei der Permakultur geht es nicht in erster Linie darum, viel Gemüse anzubauen. Es geht darum, den Gemüseanbau nachhaltig zu gestalten und dabei das grosse Ganze im Blick zu haben. Permakultur ist also weniger als Anbaumethode, sondern vielmehr als verantwortungsvolle Lebenseinstellung zu verstehen.
Der Permakultur-Garten hat gegenüber dem konventionellen Gemüseanbau viele Vorteile:
- Weniger zeitintensiv: Jäten wird im Permakultur-Garten kleingeschrieben. Das spart eine Menge Zeit.
- Fördert die Artenvielfalt: Da keine Pestizide eingesetzt werden und im Garten ein buntes «Chaos» herrscht, fühlen sich verschiedene Tier- und Pflanzenarten wohl.
- Ist gesund: Die Ernten sind alle zu 100 Prozent in Bio-Qualität.
- Viel Ertrag auf wenig Fläche: Im Permakultur-Garten wird der Platz bestmöglich genutzt. Freie Flächen im Gemüsebeet sucht man meist vergebens.
- Geringerer Wasserverbrauch: Die Böden werden in der Permakultur mit Mulch bedeckt. So trocknen sie weniger schnell aus und das Wasser kann besser gespeichert werden.
Permakultur anlegen: Tipps und Tricks
Den eigenen Garten mit Permakultur zu bewirtschaften heisst aber nicht, einfach alles wachsen zu lassen. Wer nachhaltig und achtsam gärtnern möchte, sollte ein paar Tricks kennen:
Tipp 1: Klein anfangen
Am besten fangen Sie in einer kleinen Ecke des Gartens mit Permakultur an und vergrössern die Fläche nach und nach. Sie können aber auch mit Permakultur beginnen, indem Sie kleine Dinge verändern. So können Sie beispielsweise damit beginnen, die Zwischenräume in den Beeten mit Bodendeckern aufzufüllen oder Insektenhotels aufzustellen.
Tipp 2: Der Natur Raum geben
Auf den ersten Blick mag Permakultur chaotisch wirken. Was in einem normalen Garten als Unkraut längst ausgerissen worden wäre, wird hier stehengelassen. Wildbienen und andere Insekten erfreuen sich über Wildblumen, weshalb Sie mit Permakultur auch etwas für die Artenvielfalt tun.
Tipp 3: Auf Pflanzkombinationen achten
Im Permakultur-Garten ist Abwechslung gefragt. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass sich die jeweiligen Pflanznachbarn verstehen. Es ist deshalb wichtig, sich im Vorfeld darüber Gedanken zu machen, welches Gemüse im Garten angebaut werden soll. Anschliessend können passende Pflanzkombinationen geschaffen werden, die sich bezüglich Nährstoffe im Boden gegenseitig ergänzen.
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In der Mischkultur wachsen verschiedene Pflanzen nebeneinander. Dabei ergänzen sie sich mit ihren unterschiedlichen Eigeschaften. Was im Gemüsebeet zusammenpasst, lesen Sie
Tipp 4: Geeigneten Standort finden
Nicht jede Pflanze stellt die gleichen Anforderungen an ihren Standort. Lichtverhältnisse und Untergrund können stark variieren. Pflanzen Sie beispielsweise wärmeliebendes Gemüse an einen möglichst sonnigen Ort. Gemüse, das mit weniger Licht auskommt, können Sie an einem schattigen Platz am Rand einer Hecke oder neben hochwachsenden Arten anpflanzen.
Tipp 5: Mulch statt chemischer Dünger
Im konventionellen Gemüseanbau kommen oft Kunstdünger zum Einsatz. Im Permakultur-Garten ist dies nicht nötig. Dadurch, dass alle Beete mit Mulch – beispielsweise Grasschnitt, Laub oder Rindenmulch – bedeckt sind, kann nicht nur der Wasserverbrauch eingedämmt werden. Das verwendete Laub, der Grobkompost oder der angetrocknete Grasschnitt liefert den Pflanzen auch wichtige Nährstoffe und dient daher gleichzeitig als Dünger.
Tipp 6: Nützlingen ein Zuhause anbieten
Ob Vögel, Würmer oder Ameisen – Tiere sind im Permakultur-Garten gerngesehene Gäste. Bieten Sie mit einer grossen Wasserschale aus Stein einen Platz zum Trinken, legen Sie einen kleinen Teich an oder stellen Sie ein Wildbienenhotel auf. Im Herbst sind Laub- oder Reisighaufen ein wichtiger Zufluchtsort für Igel, die nach einem Winterquartier suchen. Anstatt Laub oder Äste aufzuräumen, häufeln Sie diese zu einem oder mehreren Haufen an und unterstützen damit die kleinen Nützlinge.
Welche Pflanzen eignen sich für Permakultur?
Im Permakultur-Garten kann jedes Gemüse angebaut werden. Ob Krautstiel, Blumenkohl, Erbsen, Tomaten oder Portulak. Zwischenräume eignen sich bestens, um Salate zu pflanzen. Auch ein Hochbeet kann im Permakultur-Garten aufgestellt werden. Wie Sie dieses befüllen und bepflanzen, erfahren Sie hier.
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